• Media type: E-Article
  • Title: Aktuelle Standards in der Diagnostik und Therapie aggressiver B-Zell-Lymphome
  • Contributor: Friedrichs, Birte; Schmitz, Norbert; Lenz, Georg
  • imprint: Georg Thieme Verlag KG, 2020
  • Published in: DMW - Deutsche Medizinische Wochenschrift
  • Language: German
  • DOI: 10.1055/a-0949-4745
  • ISSN: 0012-0472; 1439-4413
  • Keywords: General Medicine
  • Origination:
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  • Description: <jats:title>Was ist neu?</jats:title><jats:p> Molekulare Charakterisierung aggressiver Lymphome Die sogenannte „cell of origin“-Klassifikation von diffusen großzelligen B-Zell-Lymphomen (DLBCL) ist mittlerweile Bestandteil der revidierten WHO-Klassifikation von 2017. Dabei werden ABC- und GCB-DLBCL unterschieden. In der Praxis erfolgt diese Einteilung in der Regel unter Anwendung der Immunhistochemie, wobei meist der sogenannte Hans-Algorithmus eingesetzt wird.</jats:p><jats:p> Erstlinientherapie von DLBCL-Patienten Die Hinzunahme verschiedener zielgerichteter Therapien konnte den Standard von 6–8 Zyklen R-CHOP-Chemoimmunotherapie bislang nicht verändern. Für junge Patienten bis 60 Jahre mit einem International Prognostic Index (IPI) von 0 kann die Therapie auf 4 Zyklen R-CHOP, gefolgt von 2 Applikationen Rituximab, reduziert werden.</jats:p><jats:p> Prophylaxe von ZNS-Rezidiven bei DLBCL-Patienten Eine intrathekale Therapie mit chemotherapeutischen Substanzen hat keinen Einfluss auf die Verhinderung von Rezidiven im Bereich des zentralen Nervensystems (ZNS). Die Anwendung des ZNS-IPI zur Identifizierung von Patienten mit hohem Risiko für ein ZNS-Rezidiv erscheint sinnvoll, auch wenn es hierzu keine Daten aus randomisierten Studien gibt. Für Patienten mit einem hohen Risiko können 2 systemische Zyklen mit hochdosiertem Methotrexat zusätzlich zur Erstlinientherapie empfohlen werden.</jats:p><jats:p> Behandlung von Patienten mit rezidiviertem oder therapierefraktärem DLBCL Patienten mit rezidiviertem und/oder refraktärem DLBCL erhalten eine Salvage-Chemotherapie, gefolgt von autologer oder allogener Stammzelltransplantation. Nach mindestens 2 Vortherapien sind aktuell 2 CAR-T-Zell-Produkte zugelassen. Dadurch erhalten auch ältere Patienten, die ggf. nicht für eine Transplantation infrage kommen, die Chance auf eine kurative Therapieoption.</jats:p><jats:p> Ausblick Neue Substanzgruppen wie Antikörper-Medikamenten-Konjugate oder bispezifische Antikörper zeigen in Studien von Patienten mit rezidiviertem oder therapierefraktärem DLBCL sehr vielversprechende Ergebnisse. Aktuell laufende klinische Studien prüfen den Einsatz weiterer neuer Substanzen.</jats:p>