• Media type: E-Article
  • Title: Akzeptanz der Videotherapie an einer Ausbildungsambulanz für Verhaltenstherapie für Kinder und Jugendliche in Zeiten der Corona-Pandemie : Einschätzungen aus Patienten-, Sorgeberechtigten- und Therapeutensicht : Einschätzungen aus Patienten-, Sorgeberechtigten- und Therapeutensicht
  • Contributor: Bernheim, Dorothee; Keller, Ferdinand; Fegert, Jörg M.; Sukale, Thorsten
  • Published: Georg Thieme Verlag KG, 2021
  • Published in: Nervenheilkunde, 40 (2021) 5, Seite 341-347
  • Language: German
  • DOI: 10.1055/a-1402-4788
  • ISSN: 0722-1541; 2567-5788
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  • Description: ZUSAMMENFASSUNG Hintergrund Der erste Lockdown der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 erforderte die zeitnahe Etablierung der Videotherapie als digitales Angebot, um Kinder und Jugendliche mit psychotherapeutischen Maßnahmen regelmäßig versorgen zu können. Methode Kinder und Jugendliche, Sorgeberechtigte und Therapeuten einer verhaltenstherapeutischen Ausbildungsambulanz wurden im Zeitraum von April bis August 2020 gebeten, im Anschluss an jede videobasierte Psychotherapiesitzung einen eigens konstruierten „Fragebogen zur Akzeptanz der Videotherapie“ (FAV) auszufüllen. Der Fragebogen enthält die Skalen „Therapeutische Beziehung“, „Therapeutische Methoden“, „Umgebungsfaktoren“ sowie „Akzeptanz“. Ergebnis Der Etablierbarkeit einer „therapeutischen Beziehung“ in der Videotherapie stimmten alle 3 Gruppen „völlig zu“. Der Möglichkeit der Umsetzung von Methoden („Therapeutische Technik“), Herstellbarkeit einer konzentrierten Arbeitsatmosphäre („Umgebungsfaktoren“) und Zufriedenheit mit dem Medium Videotherapie („Akzeptanz“) wurde „eher zugestimmt“. Die kritischste Position nahmen die Therapeuten hinsichtlich der Vermittelbarkeit verhaltenstherapeutischer Methoden ein. Prädiktorenanalysen zeigten einen Einfluss von Alter und Geschlecht von Patienten auf die Akzeptanzeinschätzung der Therapeuten. Schlussfolgerung Es scheint möglich zu sein, im Rahmen der Videotherapie eine therapeutische Beziehung zu etablieren und diese – vor allem auch auf Patientenseite – zufriedenstellend zu gestalten. Die Zufriedenheit der Therapeuten schien von weiteren Faktoren abhängig zu sein, wie der Komplexität des behandelten Störungsbildes oder der Definition eines ausreichenden Sicherheits- und Notfallmanagements. Je routinierter der Umgang mit der Videotherapie, desto kreativer gestaltete sich der Einsatz therapeutischer Methoden. Die Videotherapie kann daher als wertvolle Ergänzung zur herkömmlichen „Face-to-face“-Therapie und als zukunftsweisendes Tool in der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie betrachtet werden.