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Zusammenfassung Hintergrund Unterscheidet sich der Rehaverlauf von akut Covid-19-Erkrankten von genesenen Covid-19-Patienten und anderen Rehapatienten? Vergleich des Verlaufs zwischen akut Covid-19-Erkrankten, genesenen Patienten und Rehapatienten ohne Covid-19. Design: Fall-Kontroll-Studie. Material und Methoden Einschluss von im Zeitraum 01.04. bis 30.06.2020 zugewiesenen Patienten mit aktiver Covid-19-Erkrankung (IG), genesenen Covid-19-Betroffenen (PCG) und einer gleichzeitig rehabilitierten, nach Alter, Geschlecht und Komorbidität gematchten Kontrollgruppe (Ko). Primärer Endpunkt war die Selbständigkeit im Alltag (FIM), weitere Endpunkte waren Lebensqualität (EQ5D-VAS), physische und mentale Gesundheit (PROMIS10) sowie Mobilität (TUG und 6MWT). Ergebnisse 101 Patienten wurden eingeschlossen: IG=15; PCG=22; Ko=64. Die Selbständigkeit und Lebensqualität bei Eintritt waren in der IG signifikant am höchsten (FIM IG 95,3 vs. PCG 78,3, vs. Ko 79,6; ANOVA p=0,029; EQ5D-VAS IG 56.1 vs. PCG 36,6 vs. Ko 51,0; ANOVA p=0,010). Im PROMIS10 sowie in der Mobilität gab es keine Unterschiede. Alle drei Gruppen verbesserten sich von Ein- zu Austritt signifikant. Die IG schnitt bei Austritt im FIM am besten ab (IG 109,7 vs. PCG 97,2 vs. Ko 93,6; ANOVA p=0,039). Die Kontrollgruppe erreichte hinsichtlich Mobilität bei Austritt die schlechtesten Resultate (TUG Ko 19,3 Sek. vs. 9,6 Sek IG und 8,3 Sek PCG). Im 6MWT zeigte die PCG das beste Resultat (471 m vs. IG 416 m und Ko 389 m; Differenz n.s.). Schlussfolgerung Alle drei Patientengruppen konnten sehr gut vom Rehaprogramm profitieren. Rehamassnahmen bringen auch für isolierte akut Covid-19-Erkrankte einen Benefit. Insbesondere genesene Covid-19-Patienten profitieren sehr von den Rehamassnahmen.