• Media type: E-Article
  • Title: Sicher zwischen Leitlinie und Leitplanke: Umfrage zur Praxis des perioperativen Managements der radikalen Zystektomie in Deutschland
  • Contributor: Dressler, Franz F.; Dogan, Serkan; Hennig, Martin; Frank, Tanja; Struck, Julian; Cebulla, Angelika; Salem, Johannes; Borgmann, Hendrik; Klatte, Tobias; Kramer, Mario W.; Hofbauer, Sebastian
  • imprint: Georg Thieme Verlag KG, 2021
  • Published in: Aktuelle Urologie
  • Language: German
  • DOI: 10.1055/a-1025-2523
  • ISSN: 0001-7868; 1438-8820
  • Keywords: Urology
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  • Description: <jats:title>Zusammenfassung</jats:title><jats:p> Hintergrund und Zielsetzung Die radikale Zystektomie (RCX) ist die kurative Standardbehandlung für muskelinvasive Harnblasenkarzinome. Aufgrund des operativen Ausmaßes und der damit verbundenen komplexen stationären Betreuung ist die RCX mit hoher Morbidität und Mortalität verbunden. Ziel war es, Daten aus dem klinischen Alltag zur gegenwärtigen Praxis des perioperativen Managements zu erfassen.</jats:p><jats:p> Methoden Mitglieder der DGU und der German Society of Residents in Urology beantworteten anonym einen 24 Fragen umfassenden Online-Fragebogen. Gegenstand waren sowohl klinisch relevante Aspekte der gegenwärtigen EAU/DGU-Leitlinien als auch kontrovers diskutierte klinische Fragen.</jats:p><jats:p> Ergebnisse Durch die Teilnehmer konnten mindestens 19 % aller infrage kommenden deutschen Zentren erfasst werden. Mehrheitlich wird das präoperative Staging mittels CT-Urografie und CT-Thorax durchgeführt. Die meistgenutzte Antibiotikaprophylaxe umfasst ein Drittgenerations-Cephalosporin plus Metronidazol (46 %), welche im Median für 5 Tage verabreicht werden. Harnleiterschienen (HS) werden im Mittel beim Ileumconduit am 11. und bei der Neoblase am 12. Tag nach RCX entfernt. Gemessen an Surrogatparametern wie oraler Darmvorbereitung, Beginn des Kostaufbaus und Einsatz einer Magensonde sind aktuelle Fast-Track-Konzepte noch nicht allgemein verbreitet (&lt; 50 %).</jats:p><jats:p> Schlussfolgerungen Die meisten Aspekte des perioperativen Managements werden leitliniengerecht durchgeführt, so z. B. Staging-Untersuchungen, Einsatz von Antibiotika und Entfernung der HS. Andere klinische Fragestellungen wie Durchführung einer Bildgebung vor Entfernung der HS und Fast-Track-Konzepte werden unterschiedlich gehandhabt, obwohl zunehmende Evidenz in diesen Bereichen existiert. Leitlinienadhärenz war nicht mit Zentrumsgröße oder Anzahl der Eingriffe assoziiert. </jats:p>