• Media type: E-Article
  • Title: Wie häufig werden Diagnosen aus dem Bereich der sexuellen Funktionsstörungen an deutschen Hochschulambulanzen für Psychotherapie an psychologischen Instituten vergeben?
  • Contributor: Velten, Julia; Pantazidis, Pierre; Benecke, Andrea; Bräscher, Anne-Kathrin; Fehm, Lydia; Fladung, Anne-Katharina; Fydrich, Thomas; Heider, Jens; Hamm, Alfons; In-Albon, Tina; Lange, Julia; Lincoln, Tania; Lutz, Wolfgang; Margraf, Jürgen; Schlarb, Angelika; Schöttke, Henning; Trösken, Anne; Weinmann-Lutz, Birgit; Hoyer, Jürgen
  • imprint: Georg Thieme Verlag KG, 2021
  • Published in: Zeitschrift für Sexualforschung
  • Language: German
  • DOI: 10.1055/a-1362-2243
  • ISSN: 0932-8114; 1438-9460
  • Keywords: General Psychology ; Reproductive Medicine
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  • Description: <jats:title>Zusammenfassung</jats:title><jats:p>Einleitung Sexuelle Funktionsstörungen gelten als häufig. Gleichzeitig fehlen epidemiologische Daten zur Behandlungsprävalenz sexueller Funktionsstörungen in der ambulanten Psychotherapie. Im Rahmen eines Projekts zur Koordination der Datenerhebung an den deutschen Hochschulambulanzen für Psychotherapie wird erstmals eine Schätzung für dieses Behandlungssegment möglich.</jats:p><jats:p>Forschungsziele Das Ziel dieser Studie ist die Darstellung der festgestellten F52-Diagnosen an deutschen Hochschulambulanzen für Psychotherapie an psychologischen Instituten.</jats:p><jats:p>Methoden 16 Hochschulambulanzen für Erwachsene übermittelten ausgewählte Daten zur Eingangsdiagnostik ihrer Patient_innen (N = 4 504; M Alter = 37.87; SD = 13.47; Altersbereich = 15 bis 86 Jahre; 65.3 % weiblich) aus dem Jahr 2016. In der hier vorgestellten Studie wird spezifisch die Häufigkeit der Vergabe von Diagnosen aus dem ICD-Kapitel F52 analysiert.</jats:p><jats:p>Ergebnisse Insgesamt wurde in 32 Fällen (0.7 %) die Diagnose einer sexuellen Funktionsstörung vergeben, in acht Fällen (0.2 %) als Hauptdiagnose. In 31 Fällen (96.9 %) waren auch komorbide Störungen gegeben, hauptsächlich Angststörungen (34.4 %) und affektive Störungen (53.1 %). Unter den Hauptdiagnosen war der nichtorganische Vaginismus (n = 3) der häufigste Grund, eine psychotherapeutische Hochschulambulanz eines psychologischen Instituts aufzusuchen. Die Häufigkeit von F52-Diagnosen in den 16 Ambulanzen schwankte zwischen 0 % und 1.2 %, und acht der 16 Ambulanzen vergaben überhaupt keine F52-Diagnosen.</jats:p><jats:p>Schlussfolgerung Die Werte in der vorliegenden Behandlungsstichprobe erscheinen vor dem Hintergrund der Prävalenzdaten aus Bevölkerungsstudien als auffällig niedrig. Hierfür können neben methodischen und studienspezifischen Gründen auch Aspekte der psychotherapeutischen Versorgung sowie Beurteilungsfehler bei der Diagnosevergabe verantwortlich sein.</jats:p>