• Media type: E-Article
  • Title: Die berufliche Situation von Physiotherapeut*innen im Schweizer Gesundheitswesen : Eine Analyse der Strukturerhebungsdaten 2016–2018 : Eine Analyse der Strukturerhebungsdaten 2016–2018
  • Contributor: Reicherzer, Leah; Wirz, Markus; Nast, Irina
  • imprint: Georg Thieme Verlag KG, 2023
  • Published in: physioscience
  • Language: German
  • DOI: 10.1055/a-2001-4705
  • ISSN: 1860-3351; 1860-3092
  • Keywords: Industrial and Manufacturing Engineering ; Environmental Engineering
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  • Description: <jats:title>Zusammenfassung</jats:title><jats:p> Hintergrund In der Schweizer Physiotherapie ist wie in anderen Gesundheitsberufen ein akuter Mangel an Fachkräften absehbar. Die vorliegende Studie zeigt eine aktuelle Übersicht zur Berufsgruppe und gibt eine Einschätzung zur Situation der Fachkräfte in der Schweizer Physiotherapie.</jats:p><jats:p> Ziel Analyse der Merkmale der Berufsgruppe (Demografie, Beschäftigungsgrade, Arbeitsplätze) sowie Berufsaustritte und Knappheitsindikatoren zur Einschätzung des Fachkräftemangels.</jats:p><jats:p> Methode Analysiert wurden die kumulierten Daten der Strukturerhebung des Bundesamtes für Statistik aus den Jahren 2016–2018. Um aus der Stichprobe auf die Gesamtpopulation der Physiotherapeut*innen zu schließen, wurden gerundete Gewichte zugrunde gelegt. Geschätzt wurden Kennzahlen zur Berufsgruppe, der Berufstätigkeit und Berufsaustritte sowie Indikatoren zum Fachkräftemangel.</jats:p><jats:p> Ergebnisse Zwischen 2016–2018 arbeiteten in der Schweiz schätzungsweise 15 199 Physiotherapeut*innen (75,8 % weiblich, Durchschnittsalter 42,1 ± 12,1 Jahre), davon 12 842 (84,5 %) im Gesundheitssektor. Die Mehrheit (72,2 %) der Beschäftigten im Gesundheitswesen arbeitete im ambulanten Bereich. Im Durchschnitt arbeiteten Physiotherapeut*innen 32,7 (95 % KI 32,5–32,8) Stunden pro Woche. Schätzungsweise 28,2 % der ausgebildeten Physiotherapeut*innen verließen den Gesundheitssektor, um eine Laufbahn in einem anderen Beruf einzuschlagen (10,8 %), um ihre Tätigkeit zu unterbrechen oder ganz aufzugeben (9,4 %) oder um als Physiotherapeut*in in einem anderen Wirtschaftssektor zu arbeiten (7,9 %). Im Vergleich zur Gesamtwirtschaft deuten eine hohe Einwanderungsrate (17,2 %) und eine hohe Beschäftigungswachstumsrate (152,8 %) sowie eine niedrige Arbeitslosenquote (0,9 %) auf einen Fachkräftemangel in diesem Beruf hin.</jats:p><jats:p> Schlussfolgerungen Die Analyse der Strukturdaten 2016–2018 bestätigen den Trend des Beschäftigungswachstums in der Physiotherapie und weisen auf einen Fachkräftemangel hin. Es sollten geeignete Maßnahmen getroffen werden, um diesem Trend entgegenzuwirken und ihn weiter zu untersuchen. Diese sollten die Untersuchung und Evaluation neuer Versorgungsmodelle zur Verbesserung von Karriereperspektiven umfassen, die zum Erhalt von Arbeitskräften beitragen können, sowie die Erweiterung der aktuellen therapeutischen Leistungen durch neue, technologiebasierte Ansätze und die Erhöhung der Anzahl verfügbarer Studienplätze.</jats:p>