„Hilflosigkeit, das Abgeben jeglicher Selbstverantwortung und
Selbstbestimmtheit“ – eine qualitative Auswertung von
traumatisierenden Geburtserlebnissen in Relation zum
Geburtsmodus
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E-Article
Title:
„Hilflosigkeit, das Abgeben jeglicher Selbstverantwortung und
Selbstbestimmtheit“ – eine qualitative Auswertung von
traumatisierenden Geburtserlebnissen in Relation zum
Geburtsmodus
Description:
ZusammenfassungHintergrund Eine Geburt verbindet emotionale Herausforderungen mit individuellen Ängsten. Unerwartete Geburtsverläufe können Stressreaktionen bis hin zu posttraumatischen Belastungsstörungen auslösen.Ziel der Studie Das Ziel der Studie war die qualitative Beschreibung von belastend wahrgenommenen Geburtserlebnissen und gewünschten Maßnahmen nach traumatisierenden Geburtserlebnisse.Methodik Es wurde eine inhaltsanalytische Auswertung von 117 Freitextantworten zu belastenden Geburtserlebnissen und gewünschten Maßnahmen anhand von Kategorien und Häufigkeiten in Relation zum Geburtsmodus vorgenommen.Ergebnisse Fünf Themen wurden herausgearbeitet: (1) Belastende Erfahrungen aufgrund von Ängsten um das Kind und die Trennung vom Kind vor allem nach einer Notsectio, (2) als unzulänglich erfahrene Kommunikation nach operativ vaginalen Geburten und sekundären Sectiones, (3) Gefühle von Versagen und Schuld nach allen ungeplanten Geburtsmodi, (4) Hilflosigkeit aufgrund des erlebten Kontrollverlustes und Ausgeliefertsein nach einer Notsectio sowie (5) Subjektiv ungünstige Versorgung durch mangelnde Empathie oder fehlende Betreuung. Als gewünschte Maßnahmen wurden genannt: unmittelbare Nachbesprechungen des Geburtserlebens mit dem beteiligten Personal sowie das Angebot professioneller psychologischer Unterstützung.Schlussfolgerung Frauenzentrierte Kommunikation insbesondere bei ungeplanten Geburtsverläufen und Nachbesprechungen von belastenden Geburtsverläufen sind bedeutsame Maßnahmen zur Stärkung des mütterlichen Wohlbefindens und der psychischen Gesundheit. Sie können einen positiven Einfluss auf die Entwicklung einer gesunden Mutter-Kind-Beziehung nehmen.