• Media type: E-Article
  • Title: Messung von Handlungsmöglichkeiten (capabilities) für körperliche Aktivität: Entwicklung und Erprobung eines Messinstruments für ältere Menschen
  • Contributor: Boyer, Lisa; Sauter, Alexandra; Loss, Julika
  • imprint: Georg Thieme Verlag KG, 2024
  • Published in: Das Gesundheitswesen
  • Language: German
  • DOI: 10.1055/a-2169-7935
  • ISSN: 0941-3790; 1439-4421
  • Keywords: Public Health, Environmental and Occupational Health
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  • Description: <jats:title>Zusammenfassung</jats:title><jats:p> Einleitung Die vorliegende Studie beschäftigt sich, basierend auf dem Capability-Ansatz nach Sen, mit der Operationalisierung von Handlungsmöglichkeiten (capabilities) zur Führung eines aktiven Lebensstils. Durch die Erhebung von capabilities können Veränderungsprozesse abgebildet und die Entwicklung von Interventionsmaßnahmen zur Förderung körperlicher Aktivität bei verschiedenen Bevölkerungsgruppen, z. B. Senior:innen, unterstützt werden. Bisher liegt jedoch kein standardisiertes deutschsprachiges Instrument zur Messung bewegungsbezogene capabilities vor.</jats:p><jats:p> Methoden Aufbauend auf einer explorativen Interviewstudie (Sauter et al., 2019), die relevante bewegungsbezogene capabilities bei Senior:innen identifiziert hat, wurde ein standardisierter Fragebogen mit 41 Items konzipiert. Es wurden zwei unterschiedliche Fragenformulierungen zur Abfrage wahrgenommener Handlungsmöglichkeiten konzipiert. Zur Validierung des Instruments wurde die „think-aloud-Methode“ durchgeführt. Dabei wurden alle mündlichen Kommentare beim Ausfüllen des Fragebogens aufgezeichnet und ergänzende Interviews zur Verständlichkeit und Anwendbarkeit geführt. Die Stichprobe umfasste 16 Senior:innen (w=9, MW=66,3 Jahre).</jats:p><jats:p> Ergebnisse Die Befragten bewerteten die Anwendbarkeit und Verständlichkeit des Instruments insgesamt als positiv. Zur Abfrage wahrgenommener Handlungsmöglichkeiten wurde die Formulierung „Ich habe die Möglichkeit, dass…“ favorisiert. In wenigen Punkten zeigten sich Verständnisschwierigkeiten und Unklarheiten. Anschließende inhaltliche Änderungen dienten der Konkretisierung der Fragestellungen in Bezug auf z. B. unklare Begriffe wie „Laufwege“.</jats:p><jats:p> Fazit Der entwickelte Fragebogen scheint geeignet, um in der Gruppe älterer Menschen die jeweiligen Handlungsmöglichkeiten für körperliche Aktivität zu erfassen und steht sowohl in englischer sowie in deutscher Sprache zur Verfügung. Damit leistet die Arbeit einen Beitrag zur Operationalisierung von capabilities in der Gesundheitsförderung. Weitere Forschung sollte die Anwendbarkeit des Instruments bei anderen Bevölkerungsgruppen testen und Objektivität, Reliabilität und Validität überprüfen.</jats:p>