• Media type: E-Article
  • Title: Einführung der Gefäßversiegelung in einem Schilddrüsenzentrum: Risiken und wirtschaftlicher Nutzen
  • Contributor: Coerper, Stephan; Stengl, Wolfgang
  • imprint: Georg Thieme Verlag KG, 2018
  • Published in: Zentralblatt für Chirurgie - Zeitschrift für Allgemeine, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie
  • Language: German
  • DOI: 10.1055/s-0043-102570
  • ISSN: 0044-409X; 1438-9592
  • Keywords: Surgery
  • Origination:
  • Footnote:
  • Description: <jats:title>Zusammenfassung</jats:title><jats:p> Hintergrund In dieser Arbeit wurde untersucht, ob das LigaSure Small Jaw™ zur effektiven Gefäßversiegelung trotz der zusätzlichen Materialkosten in der Schilddrüsenchirurgie kostendeckend und sicher einsetzbar ist.</jats:p><jats:p> Patienten und Methoden Es wurden die Ergebnisse von 224 Schilddrüsenoperationen eines einzigen Operateurs in 3 Zeitintervallen untersucht. Ausgewertet wurden lediglich Thyreoidektomien und fast totale beidseitige Resektionen (einschließlich Dunhill-OP). Einseitige und subtotale Resektionen (Rest &gt; 2 ml) wurden nicht eingeschlossen. Rezidive, minimalinvasive Operationen (MIVAT), Sternotomien und Lymphknotenresektionen wurden ausgeschlossen. Während im 1. Intervall (1/2011 – 6/2011) bei 72 Operationen ausschließlich die Gefäßligatur zum Einsatz kam, erfolgte bei den Operationen in den beiden anderen Intervallen (II: 7/2012 – 12/2012: n = 81 und III: 1/2014 – 6/2014: n = 71) die Gefäßversiegelung mit dem LigaSure Small Jaw. Erhoben wurden Patientencharakteristika, das Resektatgewicht, die Schnitt-Naht-Zeiten und die Komplikationsraten (passagere/permanente Paresen, operationspflichtige Nachblutungen, postoperative Hypokalzämie mit Ca &lt; 2,0 mmol/l). Unterschiede in den Gruppen wurden durch den t-Test und dem Wilcoxon-Rank-Test berechnet. Es werden Mittelwerte + SEM (Standardfehler) angegeben.</jats:p><jats:p> Ergebnisse Hinsichtlich des Resektatgewichts und der Operationsindikation (Basedow vs. Knotenstruma) fanden sich keine Unterschiede in den Gruppen, allerdings wurden im 1. Intervall signifikant weniger Thyreoidektomien durchgeführt (p = 0,009). Die Rate der postoperativen Komplikationen zeigte keine Unterschiede zwischen den Gruppen (passagere Rekurrenspareserate in % I: 2,17; II: 1,92; III 1,44; Anteil der Hypokalzämien in % I: 20,8; II: 21,0; III 15,5). Durch die Anwendung der LigaSure Small Jaw erreichten wir bei den Thyreoidektomien im Vergleich zum 1. Intervall eine hochsignifikante Reduktion der Schnitt-Naht-Zeit (II: Δ 27,4 min; III: Δ 25,6 min; p = 0,0001). Dies fand sich auch bei den fast totalen beidseitigen Resektionen (II: Δ 24,3 min; III Δ 32,1 min; p = 0,0001). In der InEK-Kalkulation (Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus) werden für die Thyreoidektomie insgesamt 1233 € Personalkosten im OP veranschlagt, eine Reduktion der OP-Zeit um 31 Minuten ergibt ein Einsparungspotenzial von 440 €.</jats:p><jats:p> Schlussfolgerung Die Anwendung des LigaSure Small Jaw stellt bei der Thyreoidektomie und den beidseitigen fast totalen Resektionen trotz erhöhter Materialkosten ein sicheres und wirtschaftliches Verfahren dar.</jats:p>