• Media type: E-Article
  • Title: Hausärztliche Versorgungssituation und Einführung neuer Versorgungsformen in schwer zu versorgenden Regionen: Eine Befragung der Bevölkerung
  • Contributor: Tangermann, Ulla; Kleij, Kim-Sarah; Krauth, Christian; Amelung, Volker Eric
  • Published: Georg Thieme Verlag KG, 2019
  • Published in: Das Gesundheitswesen, 81 (2019) 6, Seite 498-504
  • Language: German
  • DOI: 10.1055/s-0043-119084
  • ISSN: 0941-3790; 1439-4421
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  • Description: ZusammenfassungZiel der Studie Eine der derzeit zentralen gesundheitspolitischen Herausforderungen liegt in der flächendeckenden Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung. Allerdings ist bislang nicht ausreichend bekannt wie die Bevölkerung die regionale Versorgungssituation sowie die Einführung neuer Versorgungsformen, die als Lösungsansatz zur Sicherstellung der Versorgung dienen können, bewertet. Die Zielsetzung dieser Studie liegt demnach darin zu erheben, wie die Bevölkerung die regionale hausärztliche Versorgung bewertet und welche neuen Versorgungsformen bevorzugt werden. Zudem wird untersucht, ob diesbezüglich Unterschiede zwischen schwer zu versorgenden und normal zu versorgenden Regionen vorliegen.Methodik Basierend auf Fokusgruppendiskussionen sowie einer systematischen Literaturübersicht wurde ein Fragebogen entwickelt, um die Bewertung der regionalen Versorgungssituation sowie ausgewählter neuer Versorgungsformen durch die Bevölkerung zu erheben. Der Fragebogen wurde an eine Zufallsstichprobe von 2000 Personen in 8 Regionen in Niedersachsen geschickt.Ergebnisse Die bereinigte Rücklaufquote der Befragung lag bei 51% (n=996). Mit 97% hat der überwiegende Anteil der Befragten einen Hausarzt, der im Schnitt 5,4-mal jährlich aufgesucht wird. Die durchschnittliche Entfernung zum Hausarzt liegt bei 13 min. Während die gegenwärtige hausärztliche Versorgung überwiegend als gut bewertet wird, wird insbesondere in schwer zu versorgenden Regionen eine Verschlechterung der Versorgungssituation erwartet. Unter den neuen Versorgungsformen werden die Delegation ärztlicher Tätigkeiten sowie mobilitätsorientierte Konzepte bevorzugt, während die Telemedizin überwiegend Ablehnung erfährt.Schlussfolgerung Neue Versorgungsformen können nach der Einschätzung der Bevölkerung zur Sicherstellung der Versorgung beitragen. Werden jene Versorgungsformen, die von der Bevölkerung akzeptiert werden, bereits frühzeitig eingeführt, so können die Befürchtungen vor einer sich verschlechternden Versorgungssituation verringert werden. Zudem können jene neuen Versorgungsformen, die eine geringere Akzeptanz seitens der Bevölkerung erfahren, in Modellprojekten ausgetestet werden. Verlaufen diese Projekte erfolgreich, so steigt möglicherweise die Zustimmung der Bevölkerung.