• Media type: E-Article
  • Title: Modellierung der Lebensdauer und Abbaubarkeit organischer Verbindungen in Luft, Boden und Wasser
  • Contributor: Schüürmann, Gerrit
  • imprint: Wiley, 2005
  • Published in: Angewandte Chemie
  • Language: German
  • DOI: 10.1002/ange.200462504
  • ISSN: 0044-8249; 1521-3757
  • Keywords: General Medicine
  • Origination:
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  • Description: <jats:title>Abstract</jats:title><jats:p>Die Abbaubarkeit organischer Verbindungen in Luft, Boden und Wasser ist der wichtigste Faktor zur Beurteilung des Umweltschicksals chemischer Verbindungen und ihrer möglichen Schadenswirkung auf Mensch und Umwelt.<jats:ext-link xmlns:xlink="http://www.w3.org/1999/xlink" xlink:href="#n1" /> <jats:fn><jats:p>Neben dieser Priorisierung der Exposition und der für das Umweltschicksal wesentlichen Abbauparameter im Rahmen der Risikobewertung bei Chemikalien sind als alternative Sichtweisen die Betonung des Schadwirkungspotenzials der Verbindungen sowie die Betrachtung von Exposition und Wirkung als gleichrangige Komponenten für die Risikobewertung bei Umweltchemikalien vorhanden. Das Risiko ist hierbei durch eine (mathematische) Verknüpfung von Schadensausmaß (Schadwirkungspotenzial oder Gefahrenpotenzial) und zugehöriger Eintrittswahrscheinlichkeit (Exposition) definiert.</jats:p></jats:fn> In der Troposphäre erfolgt der Abbau chemischer Verbindungen vor allen durch Reaktion mit OH‐Radikalen, in den Kompartimenten Boden und Wasser hingegen durch Bioabbau. Die Ziele dieses Berichts sind: 1) eine Übersicht über publizierte Modelle und ihre Evaluierung zu geben, 2) eine eigene Bewertung der allgemeinen Modelle zur Abschätzung des Abbaus organischer Chemikalien in der Troposphäre und ihres Bioabbaus durchzuführen und 3) Empfehlungen für zuverlässige Verfahren zur Abschätzung des Abbaubarkeit chemischer Verbindungen in der Umwelt zu geben. Ergebnis der umfangreichen Evaluierung ist, dass die Gruppenbeitragsmethode von Atkinson das genaueste Verfahren zur Abschätzung des Abbaus organischer Verbindungen in der Troposphäre ist. Obwohl dieses Verfahren einigen Beschränkungen unterliegt, scheint es die Methode der Wahl zu sein. Eine zukunftsträchtige Alternative ist die direkte Berechnung der Geschwindigkeitskonstanten der Reaktionen mit OH‐Radikalen, was heute schon beinahe routinemäßig möglich ist, und zwar mit einem Verfahren, das mithilfe semiempirischer Energiehyperflächen die Geschwindigkeitskonstanten mit einer maximalen Abweichung von ihren experimentellen Werten um den Faktor 2 liefert. Für die Abschätzung des vollständigen Bioabbaus organischer Verbindungen haben sich als beste Verfahren ein PLS‐Modell (PLS=partial least squares, partielle Regression) und ein Satz von sieben Bioabbau‐Regeln erwiesen. Allerdings wird empfohlen, zur Abschätzung des Bioabbaus alle vier untersuchten Modelle parallel einzusetzen. Sofern deren Vorhersagen übereinstimmen, kann die entsprechende Prognose als recht zuverlässig angesehen werden.<jats:ext-link xmlns:xlink="http://www.w3.org/1999/xlink" xlink:href="#n2" /> <jats:fn><jats:p>Im englischen Original wird die Prognose bei Übereinstimmung aller vier Modelle als “very reliable” beschrieben.</jats:p></jats:fn> </jats:p>