• Media type: E-Article
  • Title: Quantitative sensorische Testung im Rahmen neuropathischer Schmerzen und ihre Bedeutung für die Physiotherapie
  • Contributor: Adler, Magdalena; Taxer, Bernhard
  • imprint: Springer Science and Business Media LLC, 2022
  • Published in: Der Schmerz
  • Language: German
  • DOI: 10.1007/s00482-021-00576-z
  • ISSN: 0932-433X; 1432-2129
  • Origination:
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  • Description: <jats:title>Zusammenfassung</jats:title><jats:sec> <jats:title>Hintergrund</jats:title> <jats:p>Neuropathische Schmerzsyndrome zeichnen sich durch hohe Chronifizierungsraten sowie lange und intensive Schmerzepisoden aus. Ein treffsicheres Erkennen stellt eine Grundkompetenz von Physiotherapeuten dar, ermöglicht eine ursachengerechte Therapie und kann die Entstehung von Folgeschäden verhindern. Die quantitative sensorische Testung (QST) wird im medizinischen Rahmen als Ergänzung zur klinischen Sensibilitätsprüfung eingesetzt, konnte inzwischen eine beachtliche Stellung in der Forschung einnehmen, wird in der klinischen Praxis jedoch weniger häufig eingesetzt.</jats:p> </jats:sec><jats:sec> <jats:title>Fragestellung</jats:title> <jats:p>Welchen Mehrwert hat die QST in der Untersuchung neuropathischer Schmerzen? Was sind die Ursachen für die begrenzte klinische Anwendung der QST? Was sind potenzielle Wege für einen erfolgreichen Übertrag der QST in die physiotherapeutische Praxis?</jats:p> </jats:sec><jats:sec> <jats:title>Methode</jats:title> <jats:p>Literaturrecherche im Zuge einer Bachelorarbeit Physiotherapie.</jats:p> </jats:sec><jats:sec> <jats:title>Ergebnisse</jats:title> <jats:p>Als valides Untersuchungsinstrument, das zur Evaluierung des gesamten somatosensorischen Profils geeignet ist, bietet die QST vor allem im Bereich der Small-fibre-Neuropathien einen erheblichen Vorteil gegenüber konventionellen Testverfahren. Diese kleinen Fasern scheinen insbesondere in der Frühphase von Neuropathien betroffen zu sein und können über konventionelle Testverfahren nicht evaluiert werden. Das macht den Einsatz von Teilaspekten der QST zu einem nützlichen Instrument für Physiotherapeuten und medizinisches Personal, was besonders in der Früherkennung von Neuropathien von großem Nutzen ist.</jats:p> </jats:sec><jats:sec> <jats:title>Diskussion</jats:title> <jats:p>Trotz des bestehenden großen Nutzens existieren bis dato noch Limitationen, die den klinischen Routineeinsatz der QST behindern. Einige davon können durch exakte Testausführungen und Vorkehrungen bis zu einem gewissen Grad überwunden werden, andere, für die Klinik hochrelevante Bereiche wie die hohen Anschaffungskosten der Geräte und der hohe zeitliche Aufwand der Durchführung konnten bislang noch nicht zufriedenstellend gelöst werden. Weniger umfassende Testprotokolle sowie die Entwicklung handlicher und kostengünstiger Testgeräte könnten diesbezüglich erste Lösungsansätze darstellen. Die Ergänzung der konventionellen Bedside-Untersuchung um Testungen zur Wärmesensibilität und Schmerzschwellenbestimmung kann eine weitere Möglichkeit darstellen, um den dargestellten Mehrwert der QST in den klinischen Alltag zu integrieren.</jats:p> </jats:sec><jats:sec> <jats:title>Schlussfolgerung</jats:title> <jats:p>Die QST steuert einen wesentlichen Beitrag zur Untersuchung und Diagnose von Neuropathien bei. Physiotherapeuten sind dazu angehalten, Teilaspekte aus der QST in eine standardmäßige Untersuchung zu implementieren, um sowohl in der Früherkennung als auch in der Behandlung positiv einzuwirken.</jats:p> </jats:sec>