• Media type: E-Article
  • Title: The society and the psychotherapeutic couch. Discussion individual and social conditions of emancipatory psychotherapy Die Gesellschaft und die Couch. Auseinandersetzungen mit individuellen und sozialen Bedingungen für eine emanzipatorische Psychotherapie
  • Contributor: Muckenhuber, Johanna
  • imprint: Springer Science and Business Media LLC, 2022
  • Published in: Psychotherapie Forum
  • Language: German
  • DOI: 10.1007/s00729-022-00206-8
  • ISSN: 1613-7604
  • Keywords: Automotive Engineering
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  • Description: <jats:title>Zusammenfassung</jats:title><jats:p>Als Psychotherapeut:innen begegnen wir Menschen und verstehen sie mit ihrem aktuellen Leiden, ihren Entwicklungswünschen, mit ihrer Lebensgeschichte, ihrer sozialen Eingebundenheit aber auch in ihrer beruflichen und gesellschaftlichen Situation. Die sozio-ökonomischen Bedingungen der Lebenswelt der Klient:innen finden jedoch in vielfach in der Psychotherapie keine oder zu wenig Beachtung. Wenn wir das Anliegen einer emanzipatorischen Psychotherapie verfolgen, ist es notwendig die gesellschaftliche Position der Klient:innen mit einer engen Verwobenheit zwischen biographischen und sozialen Wirkmechanismen in unserem Nachdenken über sie ebenso zu berücksichtigen wie ihre individuellen Dispositionen. Die Gesellschaft und die sozialen Bedingungen müssen insofern immer wieder ihren Weg auf die Couch finden. Im Beitrag wird anhand zweier Fallvignetten mit der sozialwissenschaftlichen Methode der analytischen Autoethnographie unter Berücksichtigung von intersubjektiven Prozessen und mittels der Analyse von Übertragung und Gegenübertragung dargestellt, dass dabei Ohnmachtsgefühle von Klient:innen und Therapeut:innen ein wesentliches Hindernis darstellen können und der bewussten Reflexion zugänglich gemacht werden sollten. In der Therapie stehen wir zudem häufig vor der Herausforderung einer Gratwanderung zwischen dem individuellen Wunsch nach Entwicklung und der gesellschaftlichen Anforderung nach Selbstoptimierung. Der Beitrag diskutiert daher die Frage, ob Psychotherapie in erster Linie dazu beiträgt, die Menschen an die herrschenden Verhältnisse anzupassen und ihre Arbeitsfähigkeit zu erhalten. Oder ob Psychotherapie nicht vielmehr auch die Widerständigkeit der Individuen fördern kann und soll, um damit auch ihre Handlungsspielräume zu vergrößern und dazu beizutragen, dass die Menschen ihre Umwelt aktiv (um)gestalten.</jats:p>