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Zusammenfassung Hintergrund Laut S3-Leitlinie „Allergieprävention“ (Update 2021) soll bei nicht (voll) gestillten Säuglingen mit erhöhtem Allergierisiko geprüft werden, ob eine Säuglingsnahrung mit nachgewiesener allergiepräventiver Wirksamkeit verfügbar ist. Einige Hersteller bewerben ihre Produkte entsprechend. Ziel der Arbeit Der Artikel gibt einen Überblick über die wissenschaftliche Evidenz und internationale Empfehlungen zum Einsatz von hydrolysierter Säuglingsnahrung (sog. hypoallergene [HA-]Nahrung) zur Prävention von atopischen Erkrankungen. Materialien und Methoden In medizinischen Datenbanken wurde eine Literaturrecherche (Zeitraum: 2016–2021) zum Nutzen von hydrolysierten Säuglingsnahrungen für die Allergieprävention bei Risikokindern und zu entsprechenden internationalen Leitlinien durchgeführt. Auf dieser Basis wurden die aktuelle Empfehlung der deutschen S3-Leitlinie sowie die Produkte auf dem deutschen Markt eingeordnet. Ergebnisse Es gibt keine hinreichenden Belege für einen generellen allergiepräventiven Nutzen von Säuglingsnahrungen mit Proteinhydrolysat bei Säuglingen mit erhöhtem Allergierisiko. Die GINI-Interventionsstudie deutet darauf hin, dass eine der eingesetzten Hydrolysatnahrungen zur Prävention atopischer Dermatitis bei Risikokindern wirksam gewesen sein könnte. Die Ergebnisse können aber, auch angesichts methodischer Schwächen, nicht als alleinige Basis für eine allgemeine Empfehlung zur Verwendung von HA-Nahrung herangezogen werden. Internationale Fachgesellschaften sprechen sich seit einigen Jahren eher gegen eine solche Empfehlung aus. Diskussion Für die derzeit in Deutschland vermarkteten Säuglingsnahrungen auf Basis von partiell hydrolysiertem Protein fehlen Wirksamkeitsbelege. Sie können daher nicht zur Allergieprävention empfohlen werden.