• Media type: E-Article
  • Title: Pathologische Dissoziation bei Patienten mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung Pathological dissociation among patients with borderline personality disorder : Frequency, clinical correlates and predictive significance for treatment success Häufigkeit, klinische Korrelate und prädiktive Bedeutung für den Therapieerfolg : Frequency, clinical correlates and predictive significance for treatment success
  • Contributor: Spitzer, Carsten; Göbel, Philipp; Wilfer, Tobias; Dreyße, Kathrin; Armbrust, Michael; Lischke, Alexander
  • imprint: Springer Science and Business Media LLC, 2021
  • Published in: Psychotherapeut
  • Language: German
  • DOI: 10.1007/s00278-021-00512-7
  • ISSN: 0935-6185; 1432-2080
  • Keywords: Clinical Psychology
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  • Description: <jats:title>Zusammenfassung</jats:title><jats:p>Trotz der hohen Relevanz dissoziativer Phänomene bei der Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) ist das Konzept der pathologischen Dissoziation bisher kaum in diesem Kontext untersucht worden. Zur Operationalisierung von pathologischer Dissoziation wurden diverse Indizes vorgeschlagen, deren klinische Nützlichkeit in der vorliegenden Studie ebenso untersucht wurde wie ihre Häufigkeit, klinischen Korrelate und prädiktive Bedeutung. Hierzu bearbeiteten 487 stationäre BPS-Patienten bei Aufnahme Selbstbeurteilungsverfahren zu Dissoziation (Dissociative Experiences Scale, DES-28) sowie allgemeiner und Borderline-typischer Pathologie (Gesundheitsfragebogen für Patienten [PHQ-D], Borderline Symptom Liste [BSL-95]). Diejenigen Patienten, die mindestens 6 Wochen an der stationären Dialektisch-Behavioralen Therapie (DBT) teilgenommen hatten, füllten am Ende erneut den PHQ‑D und die BSL-95 aus (<jats:italic>n</jats:italic> zwischen 342 und 361). Je nach Operationalisierung der Dissoziation litten zwischen knapp 20 % und 37 % der BPS-Patienten unter pathologischer Dissoziation. Diese war eng mit allgemeiner und Borderline-typischer Symptomatik bei Aufnahme assoziiert. Ein hohes Ausmaß an pathologischer Dissoziation zu Behandlungsbeginn prädizierte ein schlechteres symptombezogenes Therapieergebnis. Konsistent mit einer Vielzahl anderer Studien unterstreichen diese Befunde die Relevanz von Dissoziation bei der BPS. Die aus nur 8 Items der DES-28 bestehende DES-Taxon (DES-T) kann pathologische Dissoziation anwendungs- und auswertungsfreundlich erheben, erweist sich als mindestens ebenso relevant wie die DES-28 und hat für das symptombezogene Behandlungsergebnis sogar eine höhere prädiktive Relevanz. Daher empfiehlt sich ein Screening aller BPS-Patienten auf pathologische Dissoziation mit der DES‑T.</jats:p>