• Media type: E-Article
  • Title: Epidemiologie der Epilepsie im höheren Lebensalter
  • Contributor: Lang, Johannes D.; Hamer, Hajo M.
  • Published: Springer Science and Business Media LLC, 2022
  • Published in: Zeitschrift für Epileptologie, 35 (2022) 2, Seite 110-114
  • Language: German
  • DOI: 10.1007/s10309-022-00487-8
  • ISSN: 1617-6782; 1610-0646
  • Keywords: Neurology (clinical) ; Pediatrics, Perinatology and Child Health
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  • Description: Zusammenfassung Hintergrund Epilepsie ist eine häufige neurologische Erkrankung, die alle Altersgruppen betreffen kann. Symptomatische Epilepsien, u. a. auf dem Boden zerebrovaskulärer und neurodegenerativer Erkrankungen, nehmen mit dem Alter zu. Die Kenntnis über die Epidemiologie der Epilepsien des höheren Lebensalters ermöglicht, ein umfassenderes Bild der Erkrankungen und der therapeutischen und sozialmedizinischen Herausforderungen für den einzelnen Betroffenen und die Gesellschaft zu erhalten. Fragestellung Welche Erkenntnisse liegen aktuell zur Epidemiologie der Epilepsien des höheren Lebensalters vor und wie sind sie einzuordnen? Material und Methoden Eine MEDLINE-Recherche auf PubMed mit den Begriffen „epilepsy“, „elderly“ und „incidence“ oder „prevalence“ oder „epidemiology“ wurde durchgeführt, und relevante Arbeiten wurden diesem Artikel zugrunde gelegt. Ergebnisse Die Punktprävalenz der Epilepsien des höheren Lebensalters liegt zwischen 0,5 und 0,8 % der Bevölkerung und betrifft in Deutschland somit ca. 500.000 Menschen. Die höchste altersadjustierte Prävalenz besteht jenseits des 75. Lebensjahres. In den vergangenen Jahrzehnten stieg die Prävalenz insbesondere bei den über 75-Jährigen weiter an auf das Doppelte der erwachsenen erwerbstätigen Bevölkerung. Die Inzidenz zeigt einen deutlichen Anstieg bei den über 65-Jährigen mit einem Maximum bei ca. 80 bis 85 Jahren und etwas häufiger bei Männern. Diskussion Gründe für die hohe Inzidenz und Prävalenz der Epilepsien des höheren Lebensalters sind die altersabhängige Inzidenz potenziell epilepsieassoziierter Erkrankungen bei einem gleichzeitig längeren Langzeitüberleben für diese Erkrankungen aufgrund einer besseren medizinischen Versorgung und ein Anstieg der Lebenserwartung. Die Veränderung der Alterspyramide mit einem höheren (und in den kommenden Jahrzehnten weiter zunehmenden) Anteil älterer Menschen wird die Zunahme der Altersepilepsie weiter verstärken.