• Media type: E-Article
  • Title: Selbsteingeschätzte Religiosität, Interkulturelle Persönlichkeit und Ausländerfeindlichkeit
  • Contributor: Genkova, Petia; Schreiber, Henrik; Hegemann, Joana
  • imprint: Springer Science and Business Media LLC, 2022
  • Published in: Zeitschrift für Religion, Gesellschaft und Politik
  • Language: German
  • DOI: 10.1007/s41682-022-00125-0
  • ISSN: 2510-1226
  • Keywords: General Medicine
  • Origination:
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  • Description: <jats:title>Zusammenfassung</jats:title><jats:p>Die Zusammenhänge zwischen ausländerfeindlichen Vorurteilen und Religiosität sind uneindeutig und widersprüchlich. Einerseits macht Religion Menschen durch den Anspruch an eine absolute Wahrheit empfänglicher für Vorurteile, andererseits propagieren die meisten großen Religionen prosoziales Verhalten. Bisherige empirische Arbeiten erklären die uneindeutigen Effekte von Religiosität durch unterschiedliche Formen von Frömmigkeit. Um einen Beitrag zum Verständnis des Zusammenhanges von Religiosität und Ausländerfeindlichkeit zu leisten und eine mögliche Moderatorvariable vorzustellen, untersucht diese Studie an Querschnittsdaten von Personen der deutschen Mehrheitsgesellschaft, inwiefern selbsteingeschätzte Religiosität Ausländerfeindlichkeit vorhersagt und ob dieser Zusammenhang von interkulturellen Persönlichkeitseigenschaften moderiert wird. Es konnte gezeigt werden, dass die selbsteingeschätzte Religiosität, die auch als religiöse Identität verstanden wird, einen zusätzlichen Erklärungsbeitrag zur Ausländerfeindlichkeit gegenüber der nationalen Identität leistet. Personen, die eine stark ausgeprägte interkulturelle Persönlichkeit haben, zeigen dabei keinen signifikanten Zusammenhang zwischen Religiosität und Ausländerfeindlichkeit, während bei Personen mit gering ausgeprägter interkultureller Persönlichkeit ein positiver Zusammenhang besteht. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass der Umgang mit der eigenen und fremden religiösen Identität dazu beitragen kann, ausländerfeindliche Vorurteile in Deutschland besser zu verstehen. Praktische und wissenschaftliche Implikationen werden diskutiert.</jats:p>