Description:
Fragestellung: Im Rahmen der Neufassung des SGB V – Gesetzliche Krankenversicherung – durch die Gesundheitsreform 2000 wurde mit § 37a SGB V die Behandlungsform «ambulante Soziotherapie» für schwer psychisch Kranke eingeführt. In der Praxis sind Suchtkranke jedoch von der Inanspruchnahme ausgeschlossen, da sie die Indikationsvoraussetzungen der Durchführungsrichtlinien des Gemeinsamen Bundesausschusses scheinbar nicht erfüllen. Dies stellt eine erhebliche Benachteiligung dieser Patientengruppe dar. Methodik, Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Unter Berücksichtigung der in der Literatur vertretenen Auffassungen stellt der Beitrag dar, inwieweit die Indikationsvoraussetzungen von Suchtkranken doch erfüllt werden können. Ambulante Soziotherapie kann Suchtkranken die Möglichkeit eröffnen, mit professioneller zeitlich begrenzter Hilfe ihre gesundheitliche und soziale Situation nachhaltig zu verbessern. Weiterhin wird überlegt, wie Ambulante Soziotherapie besonders unter Berücksichtigung der derzeitigen Rechtslage für Suchtkranke therapeutisch anwendbar gemacht werden kann.