• Media type: E-Article
  • Title: Traumatische Kindheitserlebnisse bei Jugendlichen mit Anorexia nervosa im Vergleich zu einer psychiatrischen und einer gesunden Kontrollgruppe
  • Contributor: Jaite, Charlotte; Pfeiffer, Ernst; Lehmkuhl, Ulrike; Salbach-Andrae, Harriet
  • Published: Hogrefe Publishing Group, 2013
  • Published in: Zeitschrift für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, 41 (2013) 2, Seite 99-108
  • Language: German
  • DOI: 10.1024/1422-4917/a000217
  • ISSN: 1422-4917; 1664-2880
  • Keywords: Psychiatry and Mental health ; Clinical Psychology ; General Medicine ; Pediatrics, Perinatology and Child Health
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  • Description: Fragestellung: Sexueller Missbrauch und körperliche Misshandlung in der Kindheit stellen signifikante, aber unspezifische Risikofaktoren für die Entstehung einer Anorexia nervosa (AN) dar. Unklar ist bisher jedoch, ob auch emotionalem Missbrauch in der Ätiologie von AN eine ähnliche Bedeutung zukommt. Methodik: 77 stationär behandelte Patientinnen mit AN (AN restriktiver Subtyp, AN-R, n = 50; AN binge-purge-Subtyp, AN-BP, n = 27) und 26 psychiatrische Kontrollprobandinnen (PKG) im Alter von 13 bis 18 Jahren bearbeiteten nach ausführlichem klinischen Interview (SIAB-EX; Fichter & Quadflieg, 1999 ; CIDI-DIA-X; Wittchen & Pfister, 1997 ) den Selbstbeurteilungsfragebogen «Childhood Trauma Questionnaire» (CTQ; dt. Übersetzung, Krischer & Sevecke, 2011 ). Der CTQ wurde außerdem 44 psychiatrisch unauffälligen Kontrollprobandinnen (KG) vorgelegt. Das CIDI-DIA-X diente zum Ausschluss psychiatrischer Störungen in der KG. Ergebnisse: Die AN-BP-Patientinnen zeigen auf den CTQ-Subskalen «Sexueller Missbrauch», «Körperliche Misshandlung», «Körperliche Vernachlässigung» und «Emotionale Vernachlässigung» signifikant höhere Mittelwerte im Vergleich zu AN-R-Patientinnen und der KG. AN-R-Patientinnen unterscheiden sich nicht signifikant von der KG. Auf der CTQ-Skala «Emotionaler Missbrauch» weisen AN-BP-Patientinnen signifikant höhere Mittelwerte als AN-R-Patientinnen, PKG-Patientinnen und die KG auf. Schlussfolgerung: In zukünftigen Studien sollte anhand eines prospektiven longitudinalen Studiendesigns und an größeren Stichproben überprüft werden, ob emotionaler Missbrauch möglicherweise als ein spezifischer Risikofaktor für die Manifestation einer AN-BP zu definieren ist.