• Media type: E-Article
  • Title: Die Effektivität achtsamkeitsbasierter Therapieverfahren bei Kindern und Jugendlichen mit ADHS – ein systematisches Review
  • Contributor: Linderkamp, Friedrich
  • imprint: Hogrefe Publishing Group, 2020
  • Published in: Lernen und Lernstörungen
  • Language: German
  • DOI: 10.1024/2235-0977/a000265
  • ISSN: 2235-0977; 2235-0985
  • Origination:
  • Footnote:
  • Description: <jats:p> Zusammenfassung. Kinder und Jugendliche mit Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörungen (ADHS, Falkai &amp; Wittchen, 2015) sind immer häufiger Zielgruppe achtsamkeitsbasierter Verfahren. Aufmerksamkeitsregulierung ist ein zentraler Bestandteil von Achtsamkeitsübungen wie auch Aufmerksamkeitsfokussierung, Aufmerksamkeitswechsel und -flexibilität, Meta-Kognition, Inhibition, Arbeitsgedächtnis, Selbst-Regulation u.a.m., was auf die Überschneidung der Achtsamkeit mit Aufmerksamkeitsprozessen hinweist. Die Wirksamkeit achtsamkeitsbasierter Therapie bei Kindern und Jugendlichen mit ADHS wird in einer zuletzt stetig wachsenden Zahl von Therapiestudien dokumentiert, die in Meta-Analysen zusammengefasst wurden. Für den vorliegenden Review wurden aktuelle Metaanalysen in diesem Feld recherchiert, analysiert und interpretiert. Insgesamt konnten auf diesem Weg 4 Metaanalysen gefunden werden, die dezidierten Einschlusskriterien (Publikationszeitraum 2016–2018, Publikationen in englischer oder deutscher Sprache, Publikationen der einbezogenen Einzelstudien in Peer reviewed Journals, keine Einzelfallstudien, zumindest Teilstichproben der Studien müssen aus klinisch diagnostizierten oder per klinischen Ratings klassifizierten Kindern oder Jugendlichen mit ADHS bestehen) genügten. Die einbezogenen Metaanalysen belegen insgesamt gute bis sehr gute Effekte in den Bereichen des Verhaltens und der Aufmerksamkeitsleistungen der Kinder und Jugendlichen. So zeigen sich durchgehend signifikante Reduktionen im Bereich der ADHS-Symptomatik mit hohen Effektstärken (d = 0.8 bis d = 1.23). Ähnliches zeigt sich im Bereich der Reduktion externalisierender und internalisierender komorbider Störungen (d = 0.9 bis d = 1.02) sowie im Bereich der Aufmerksamkeitsleistungen (d = 0.62, bis d = 2.29). Zudem wurden übergreifende positive Effekt auf das Selbstwertgefühl und die Peerbeziehungen ermittelt. Therapeutische und weitere inhaltliche sowie forschungsmethodische Implikationen werden diskutiert. </jats:p>