• Media type: E-Article
  • Title: Der Zusammenhang zwischen zeitlicher Aufmerksamkeitsallokation und Lese-Rechtschreibleistungen im frühen Sekundarschulalter
  • Contributor: Heim, Sabine; Keil, Andreas; Ihssen, Niklas
  • Published: Hogrefe Publishing Group, 2006
  • Published in: Zeitschrift für Psychologie / Journal of Psychology, 214 (2006) 4, Seite 196-206
  • Language: German
  • DOI: 10.1026/0044-3409.214.4.196
  • ISSN: 0044-3409
  • Keywords: General Psychology
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  • Description: Zusammenfassung. Der kompetente Umgang mit Schriftsprache erfordert eine zeitlich flexible Verteilung attentionaler Ressourcen. Wir untersuchten Aspekte zeitlicher Aufmerksamkeit bei 29 Kindern der fünften und sechsten Schulklasse. Aufgabe der Schüler war es, zwei grün dargestellte Zielwörter innerhalb einer schnellen Serie von weißen Distraktorwörtern zu identifizieren. Es zeigte sich, dass eine größere temporale Aufmerksamkeitskapazität für Zielreize mit einem höheren Lesetempo im Zürcher Lesetest und einer besseren Rechtschreibleistung in der Hamburger Schreib-Probe einherging. Eine höhere Geschwindigkeit beim Vorlesen sinnarmer Pseudowörter war dagegen mit einer stärkeren durch einen intermittierenden Störreiz bedingten Leistungseinbuße assoziiert. Keiner der untersuchten Aufmerksamkeitsparameter erzielte einen signifikanten Zusammenhang mit der nonverbalen Performanz im Hamburg-Wechsler-Mosaik-Test. Die Ergebnisse legen nahe, dass das Lesen und Schreiben vertrauten Wortmaterials mehr von einer effizienten Aufmerksamkeitszuweisung auf Zielreize als vom Ausblenden aufgabenirrelevanter Items profitiert. Umgekehrt profitieren primär regelgestützte, kontrollierte Prozesse, wie sie beim Pseudowörter-Lesen erforderlich sind, stärker von der Fokussierung auf einen ersten Zielreiz zu Lasten nachfolgender Ereignisse.