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Zusammenfassung. Es werden die visuellen Wahrnehmungsleistungen und weitere kognitive Leistungen von Grundschulkindern mit Rechenstörungen betrachtet. Hierzu werden die Indexwerte der Wechsler Intelligence Scale for Childen – IV (WISC-IV) und die in Frostigs Entwicklungstest der visuellen Wahrnehmung für Jugendliche und Erwachsene (FEW-JE) erzielten Werte von 39 Kindern mit Rechenstörung und 40 Kontrollgruppenkindern analysiert. Die visuellen Wahrnehmungsleistungen unterscheiden sich signifikant. 39 % der rechenschwachen Kinder weisen klinisch auffällige Ergebnisse im FEW-JE auf. In Abhängigkeit von den diagnostischen Kriterien lässt sich für 3 bis 13 % eine „visuelle Wahrnehmungsstörung“ diagnostizieren. In der Regressionsanalyse erklären die Prädiktoren „visuellen Wahrnehmung“ und „Arbeitsgedächtnis“ 35 bis 53 % der Rechenleistung. Im Rahmen der klinischen Diagnostik von Rechenstörungen ist eine Überprüfung der visuellen Wahrnehmungs- und Arbeitsgedächtnisleistungen anzuraten.