• Media type: E-Article
  • Title: Krankheitskonzepte zu HIV und AIDS : Eine vergleichende Untersuchung an südafrikanischen und deutschen Patienten : Eine vergleichende Untersuchung an südafrikanischen und deutschen Patienten
  • Contributor: Salewski, Christel; Bleher, Julia
  • Published: Hogrefe Publishing Group, 2010
  • Published in: Zeitschrift für Gesundheitspsychologie, 18 (2010) 1, Seite 21-30
  • Language: German
  • DOI: 10.1026/0943-8149/a000004
  • ISSN: 0943-8149; 2190-6289
  • Keywords: Public Health, Environmental and Occupational Health ; Applied Psychology ; Social Psychology ; Health (social science)
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  • Description: Zusammenfassung. Subjektive Konzepte über die eigene Erkrankung sind von hoher Bedeutung für die Anpassung an eine schwerwiegende Erkrankung wie HIV/AIDS. Die inhaltliche Ausgestaltung solcher Krankheitskonzepte ist abhängig von einer Vielzahl von Faktoren, etwa die konkreten Erfahrungen mit der Symptomatik, die Kommunikation mit dem medizinischen System oder medial vermitteltem Wissen über eine Erkrankung. Diese Faktoren können je nach Art des kulturellen Gesamtsystems, in dem Betroffene leben, stark variieren. In der vorliegenden Studie wurden die Krankheitskonzepte zu HIV/AIDS von Betroffenen in Südafrika (N = 72) und Deutschland (N = 69) miteinander verglichen. Es zeigten sich signifikante Unterschiede zwischen beiden Gruppen bezüglich der Wahrnehmung des Krankheitsverlaufs, der erlebten Symptombelastung, der Konsequenzen, der emotionalen Belastung, der wahrgenommenen Kontrolle des Krankheitsverlaufs sowie der Ursachenannahmen. Weiterhin wurden die Zusammenhänge zwischen der Zukunftserwartung, als Marker des Wohlbefindens, und den Krankheitskonzepten regressionsanalytisch geprüft. Hier ergaben sich unterschiedliche Zusammenhangsmuster für beide Gruppen: In der südafrikanischen Stichprobe hing eine negative Zukunftserwartung mit der Wahrnehmung hoher persönlicher Kontrolle und einer gering ausgeprägten Wahrnehmung der Wirksamkeit von HIV-spezifischen Medikamenten zusammen, während in der deutschen Stichprobe ein signifikanter Varianzanteil der negativen Zukunftserwartung durch eine starke Symptombelastung und eine hohe emotionale Belastung aufgeklärt wurde. Die Ergebnisse werden hinsichtlich möglicher Einflussfaktoren, die sich aus den unterschiedlichen kulturellen Bedingungen beider Länder ergeben, diskutiert.