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Zusammenfassung. Theoretischer Hintergrund: Kind- und elternzentrierte Behandlungsprogramme werden in der Therapie von Hyperkinetischen Störungen oft als unterschiedlich wirksam ausgewiesen. Allerdings fehlt es an systematischen Vergleichsuntersuchungen hierzu. Fragestellung: Die Wirksamkeit einer kind- und elternzentrierten Behandlung sowie deren Kombination werden miteinander verglichen. Methode: Insgesamt 60 Kinder (Altersbereich 7;3-12;2 Jahre) mit der Diagnose einer Hyperkinetischen Störung wurden aus einer größeren Grundgesamtheit ausgewählt. Jeweils 15 Kinder wurden einem kindzentrierten Training, einem Elterntraining, einer Kombinationsbehandlung (Kind- und Elterntraining) oder einer Wartekontrollgruppe ohne Behandlung zugewiesen. Die Effekte dieser Behandlungsmaßnahmen wurden jeweils aus der Perspektive der Eltern, der Lehrer und der Kinder in wiederholten Messungen überprüft (Symptomhäufigkeit, Symptomstärke). Ergebnisse: Im Urteil der Eltern und der Kinder führen alle drei Interventionsformen zu einer bedeutsamen und andauernden Reduktion der Hyperkinetischen Symptomatik. Nach Lehrerurteil ändert keine der Behandlungsbedingungen die Störungssymptomatik. Schlussfolgerung: Alle drei Behandlungsformen waren gleich wirkungsvoll.