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Zusammenfassung. Übergeordnetes Anliegen des vorliegenden Beitrags stellt die vertiefte Auseinandersetzung mit berufsethischen Aspekten in der Angewandten Sportpsychologie dar. Dazu werden einleitend berufsethische Leitlinien der Interessensverbände sowie Positionen weiterer Stakeholder dargelegt. In Anlehnung an US-amerikanische Befragungen wird in der Folge eine Online Befragung zu ethischen Überzeugungen und Verhaltensweisen vorgestellt. Die Verhaltensbeschreibungen betreffen beispielsweise Vertraulichkeit, potentielle Rollenkonflikte, Fragen der Titelführung und Werbung sowie Umgang mit Diversität. Die befragten Sportpsychologinnen und Sportpsychologen ( N = 83) waren gebeten, berufsethisch kritische Verhaltensbeschreibungen hinsichtlich Vertretbarkeit und Häufigkeit einzuschätzen. Die Auswertung prüft vor allem Konsens und Dissens der Befragten und vergleicht Meinung und Verhaltenshäufigkeit. Die Ergebnisse zeigen insgesamt einen breiten Konsens zu berufsethisch zentralen Themen wie Vertraulichkeit, aber auch Dissens zu sensiblen Themen wie Doping. Die Diskussion integriert Leitlinien, Positionen und Forschungsergebnisse und legt einen Schwerpunkt auf die besonderen Rahmenbedingungen im Leistungssport und die daraus resultierenden Konsequenzen. Abschließend werden Hinweise zu weiterführenden Informationen und hilfreichen Materialien gegeben.