Description:
ZusammenfassungHintergrundDer Nachweis metastatischer Infiltrate im Sentinel‐Lymphkoten (SLN) gilt als wesentlicher prognostischer Faktor des Melanoms. Alternativ zur Farbstoffmethode mit Patentblau zum Goldstandard der SLN‐Biopsie (SLNB) mittels Radiokolloid wird die fluoreszenzoptische Darstellung mit Hilfe von Indocyaningrün (ICG) und Nahinfrarot (NIR)‐Kamerasystem kommuniziert. Im Vergleich zur konventionellen Methode wurde die Wertigkeit des ICG‐/NIR‐Verfahrens in Abhängigkeit vom Body‐Mass‐Index (BMI) des Patienten und der Konzentration von ICG bezüglich der Visualisierung des Lymphabstroms und des SLNs untersucht.Patienten und MethodikAn zehn Patienten wurde die SLNB mittels Technetium‐99m, Patentblau und ICG durchgeführt. Die Fluoreszenz‐Darstellung von Lymphbahnen und SLN erfolgte in Echtzeit mittels der NIR‐Kameratechnik „FOVIS“. Je nach erzielter Bildqualität wurde ICG in einer Dosis von 0,25 mg bis 2,5 mg intrakutan appliziert.ErgebnisseNeun der zehn SLN wurden fluoreszenzoptisch identifiziert (90 %), alle zehn radioaktiv (100 %), nur acht (80 %) mittels ICG‐Grünfärbung bzw. Patenblau‐Markierung. Transdermal wurde ein SLN dargestellt (10 %). In Korrelation zum BMI waren höhere ICG‐Mengen, bis zu 2,5 mg intrakutan absolut, in der Darstellung der Lymphbahnen von Vorteil.SchlussfolgerungenDie SLN‐Fluoreszenzmarkierung mit dem ICG/NIR‐Kamera‐System „FOVIS“ stellt eine sichere Alternative zur Farbstoffmethode mit Patentblau ergänzend zur Radiokolloidmethode mit Technetium‐99m dar. Weitere Studien zur optimalen Dosierung von ICG und transdermalen Bildgebung in Relation zum BMI sind notwendig.