• Media type: E-Article
  • Title: Zur Chronologie in den Inschriften auf dem Agora-Pfeiler von Xanthos (TL 44), den betroffenen Dynasten und ihren Münzen
  • Contributor: Müseler, Wilhelm; Schürr, Diether
  • imprint: Walter de Gruyter GmbH, 2018
  • Published in: Klio
  • Language: English
  • DOI: 10.1515/klio-2018-0101
  • ISSN: 2192-7669; 0075-6334
  • Keywords: History ; Classics
  • Origination:
  • Footnote:
  • Description: <jats:title>Zusammenfassung</jats:title><jats:p>Childs’ Rekonstruktion der Genealogien wird bestätigt: Der Pfeiler ist wahrscheinlich von Cherẽi und nicht von Cheriga errichtet worden. Die am Ende der Südseite erwähnten Schlachten fanden wahrscheinlich nicht später als 428 v. Chr. statt. Die auf der Ostseite erwähnten Aktionen sind wahrscheinlich nicht später als 424 v. Chr., weil Ertaχssiraza unmittelbar vor einer Aktion des Dynasten Teϑϑiweibi erwähnt wird und daher mit Artaxerxes I. (465–424 v. Chr.) gleichzusetzen ist. In einer zuvor berichteten militärischen Aktion erscheinen Miϑrapata, Aruwãtijesi und die „Triere des Cherẽi“. Am Beginn der Nordseite gibt es einen Sprung bis wahrscheinlich 412/411 v. Chr., als der Satrap Tissaphernes in Kaunos tätig war. Am Ende des Prosatextes ist wahrscheinlich in ]<jats:italic>welẽ</jats:italic>der Name des Dynasten Ddenewele zu sehen, als „sein Sohn“, d. h. Cherẽis Sohn und Nachfolger.</jats:p><jats:p>Die griechischen Verse danach rühmen den Sohn des Harpagos, und sein Name sollte nach dem Κα<jats:underline>ρ</jats:underline>ικα γένος zu [Καρ.]ις ergänzt werden, nicht zu [Γεργ]ις. Die ihm zugeschriebene Tötung von sieben arkadischen Hopliten an einem Tag erklärt die sonst kryptische Zahl CII im Feldzug gegen Tlos.</jats:p><jats:p>Die anschließenden B-lykischen Verse gelten aber Cheriga, und das Nordgedicht mag zu seinen Lebzeiten gedichtet worden sein, weil er hier handelnd auftritt. Der einzige chronologische Fixpunkt ist die Schlacht an der Mykale 428 v. Chr., von der auf der Südseite berichtet wird. Im Westgedicht tritt eine Frau namens Muni an die Stelle des Cheriga, und das könnte seine Frau sein, die nach dem Tod des Cherẽi die Herrschaft übernommen haben könnte.</jats:p><jats:p>Dieses Bild von der Pfeiler-Chronologie ist vereinbar mit Müselers Chronologie der dynastischen Münzen mit den Namen von Cheriga, Teϑϑiweibi, Cherẽi und Ddenewele. Allerdings können im Rahmen dieses Konzepts andere auf dem Pfeiler vorkommende Dynasten wie Trbbẽnimi, Miϑrapata und Aruwãtijesi nicht mit den gleichnamigen Münzprägern identisch sein, mit der möglichen Ausnahme des Punamuwa. Außerdem ist der Cheriga der Münzen zwar sicher mit dem Cheriga auf dem Pfeiler identisch, aber offenbar nicht mit Cheriga (Γεργις), dem Vater des Erbbina in den Letoon-Inschriften. Doch der Dynast Waχssepddimi auf dem Pfeiler ist möglichwerweise identisch mit dem älteren der beiden Weχssere genannten Dynasten, der im Xanthostal unmittelbar nach der Herrschaft des Kuprlli Münzen prägte.</jats:p>