You can manage bookmarks using lists, please log in to your user account for this.
Media type:
E-Article
Title:
Merkur und andere enzyklopädische Götter
Contributor:
Schneider, Ulrich Johannes
imprint:
Verlag C.H.Beck oHG, 2007
Published in:Zeitschrift für Ideengeschichte
Language:
Not determined
DOI:
10.17104/1863-8937-2007-2-89
ISSN:
1863-8937
Origination:
Footnote:
Description:
<p>Bereits in der Antike hatte Merkur einen durchaus ambivalenten Status. Höhere Kompetenzen für Sprache und Dichtkunst besaß er und ebenso praktische Fertigkeiten beim Handel und beim Diebstahl. Der römische Merkur (griechisch: Hermes) war wendig, flatterhaft und überall anzutreffen. Die wenigen Kleidungsstücke, die seinen nackten Leib umgaben und verzierten – der wehende Mantel, die beflügelten Sandalen und der ebenfalls mit Flügeln ausgestattete Helm –, ließen ihn immer wie im Aufbruch begriffen erscheinen, eine göttliche Gestalt des Auftauchens und Verschwindens, der unvermuteten Begegnung. Merkur war den Griechen, notierte Lessing einmal mit viel Sympathie, «auch der Gott der Wege und des Zufalls»</p>