• Media type: E-Article
  • Title: Unzeitgemäße Betrachtung. Nietzsche et cetera
  • Contributor: Böhler, Arno
  • imprint: Performance Philosophy, 2017
  • Published in: Performance Philosophy
  • Language: Not determined
  • DOI: 10.21476/pp.2017.33177
  • ISSN: 2057-7176
  • Keywords: General Medicine
  • Origination:
  • Footnote:
  • Description: <jats:p>Die Lecture-Performance „Unzeitgemäße Betrachtung. Nietzsche et cetera“ wurde bei dem Forschungsfestival Philosophy On Stage#4 am Tanzquartier Wien uraufgeführt, das sich zum Ziel gesetzt hatte, neue Allianzen zwischen Philosophie und den Künsten zu erproben.In dem folgenden Script zur Performance wird die Philosophie als ein Modus des In-der-Zeit-seins verstanden, in der sich Unzeitgemäßes zeigt, indem eine Revolte der Zeit gegen die Zeit zu Gunsten einer kommenden Zeit in Gang gebracht wird. Die Zeitlichkeit des Unzeitgemäßen, die das  philosophierende Denken begrifflich freisetzen kann, gehört weder dem Regime der Vergangenheit, noch dem der Ewigkeit an, sie ruft vielmehr Zukunft hervor.Da die Philosophie diese Fähigkeit mit den Künsten teilt, wird kunstbasiertes Philosophieren in der Lecture-Performance als ein Feld gedacht, das Unzeitgemäßes erscheinen lässt. Wobei unter kunstbasiertem Philosophieren jene Allianz der Künste mit der Philosophie verstanden wird, in der die Philosophie künstlerische Forschungspraktiken in die Praktiken des Philosophierens mit einbezieht.In seiner Schrift Politik der Freundschaft hat Jacques Derrida aufgezeigt, dass der Satz „Ach! Wenn ihr wüsstet, wie es bald, so bald schon – anders kommt! …“ das aporetische Prinzip einer Demokratie der Zukunft zur Sprache bringt, in der die Zeitlichkeit des Unzeitgemäßen in Gang gebracht wird. Dabei verweist der Genitiv in der Formulierung Demokratie der Zukunft auf eine Form von Demokratie hin, die nur solange existiert, solange sie sich für ihre eigene Veränderlichkeit und Ereignishaftigkeit offen hält. Eine solche Form von Demokratie wird stets das Vorspiel einer Zukunft gewesen sein, die man vorab mit ganzem Herzen bejahen muss, um ihr Kommen zu ermöglichen; wieder und wieder.Ein Modus der Bejahung des Werdens, der eng mit Nietzsches abgründigstem Gedanken in Verbindung steht – dem Gedanken der ewigen Wiederkehr des Gleichen, in dem die Zeit ihr Werden ewig wieder-holt, um sich als Leben einer immanenten, nicht enden wollenden Bewegung der Unendlichkeit in sich selbst unaufhörlich zu vollziehen.</jats:p>
  • Access State: Open Access