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Media type:
E-Article
Title:
Akademische Migration und ,,Rettungsprogramme“ zwischen spezifischen und universellen Integrationsmodellen
Contributor:
Laborier, Pascale
imprint:
Peter Lang, International Academic Publishers, 2021
Published in:
Zeitschrift für Weltgeschichte, 21 (2021) 1, Seite 121-136
Language:
English
DOI:
10.3726/zwg0120206
ISSN:
1615-2581
Origination:
Footnote:
Description:
<jats:p>In der zeitgenössischen Geschichte besteht ein Denkansatz zur Wissenschaftsfreiheit darin, erzwungene Migration zu analysieren und in anderen Ländern Gelegenheiten zu begrüßen, welche es unseren Kollegen ermöglichen, ihre Forschungs- und Lehrtätigkeiten
fortzusetzen. Der Kontext des Krieges in Syrien und seine Ausweitung auf den Mittleren Osten, gefolgt von jenen, die von den türkischen Behörden entlassen und/oder verurteilt wurden, werfen Fragen nach der Aufnahme von ,,gefährdeten“ Wissenschaftlern und danach auf, wie
Demokratien, die sich um den Erhalt von Wissenschaftsfreiheit sorgen, sowohl Antworten geben als auch konkrete Unterstützungsstrategien entwickeln können. Ein Wissenschaftler zu sein, der sich ,,in Gefahr befindet“, hängt damit zusammen, wie die internationale Unterstützung
für gefährdete Akademiker organisiert ist. Eine solche Frage scheint für Beistandsinstitutionen ein entscheidender Bezugspunkt am Beginn des 21. Jahrhunderts zu sein. Obgleich der Zusammenhang von höherer Bildung, Wissenschaft und Philanthropie in Deutschland und Frankreich
ein anderer ist, wurden seit 2016 ähnliche Initiativen ergriffen, um ,,gefährdeten Wissenschaftlern“ zu helfen. Abhängig von der Beschäftigungssituation sowie akademischem Protektionismus, reagieren die wissenschaftlichen Gemeinschaften auf diese Situation mehr oder
weniger großzügig. In den Vereinigten Staaten, Großbritannien und Deutschland boten philanthropische Unternehmen oder private Stiftungen Unterstützung. In Frankreich basiert das universalistische System auf einem nationalen Wettbewerb, um in den öffentlichen Dienst
einzutreten und Beamtenstatus zu erlangen und es ist strukturell nicht sehr empfänglich für diese Art Herausforderung. Verglichen mit der Beschäftigungsstruktur in den Vereinigten Staaten oder in Deutschland, ist es auch wesentlich protektiver.<jats:sup>1</jats:sup> Diese spezielle Arbeitsmarktsituation
verdeutlicht schlaglichtartig der Start eines neuen Programms in Frankreich, dem <jats:italic>National Program for the Assistance of Scientists in Exile in Emergency</jats:italic> (PAUSE), ins Leben gerufen im Januar 2017.</jats:p>