Description:
Neben einer verstärkten Aufmerksamkeit auf Fragen des kulturellen und des kollektiven Gedächtnisses rückte in der jüngeren Vergangenheit zugleich das Pendant dazu in den Fokus: Als Kehrseite von Erinnerung und Gedächtnis, Memoria und Denkmal, Selektion und Auswahl, Kanon und Archiv,1 erscheinen Vergessen und Auslöschen, Vergänglichkeit und Zerstörung, Überschreiben und Zensur, Ausschließen und Marginalisieren.2 Eine Reihe von Publikationen zeugen insbesondere von einem Fokus auf letzteres, etwa, wenn die vergessenen Texte des Mittelalters3, der Moderne4 und bestimmter Orte5, verlorene6 genauso wie verbrannte7 und vergessen gemachte8 Bücher fokussiert, die Wiederentdeckungen spezifischer Autoren9 gar als ,Dichterrenaissancen‘ thematisiert10 oder Plädoyers gegen das Vergessen11 formuliert werden.