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Media type:
E-Article
Title:
Untersuchungen über die molluskizide Wirkung der Carbamate: I. Teil: Ihre Toxizität auf Nacktschnecken
Contributor:
Godan, Dora
imprint:
Eugen Ulmer, 1965
Published in:Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten (Pflanzenpathologie) und Pflanzenschutz
Language:
German
ISSN:
0044-3271;
2364-995X
Origination:
Footnote:
Description:
<p>Die molluskizide Wirkung der Carbamate Carbaryl, Isolan, Zectran und Schering 34615 wurde bei Nacktschnecken der Familie Limacidae untersucht und zwar bei den großen Arten L. maximus L., L. flavus L. und der kleinen Art Lehmannia marginata Müll.. Die Toxizität wurde in Kontakt- und Fraß versuchen ermittelt; die Anwendung erfolgte als Lösung bzw. Suspension in Wasser oder Aceton im Spritzverfahren und als Kleie-Köder im Streu-und Häufchen-Verfahren. Die Formulierungen enthielten je 50% Wirkstoff bei Carbaryl und 34615, 25% Wirkstoff bei Zectran und 6% bei Isolan. Die Untersuchungen haben folgendes ergeben: Die Wirksamkeit der Carbamate wird durch zwei Faktoren beeinträchtigt, erstens dadurch, daß höhere Konzentrationen einen Repellenteffekt besitzen und zweitens dadurch, daß bei niedrigeren Konzentrationen ein verhältnismäßig lang andauernder Kontakt notwendig ist, um irreversible Vergiftung zu erzielen. Wird das Entweichen der Schnecken verhindert und der Kontakt nicht kurzfristig unterbrochen, dann hat sich im Spritzverfahren die 2,0%ige Konzentration der Präparate als 100%ig toxisch erwiesen, außer bei Carbaryl. Die entsprechenden Mengen reiner Wirkstoffe betrugen 1% bei Carbaryl und 34615, 0,5% bei Zectran und 0,12% bei Isolan. Die Zectran-Emulsion erzielte in 0,2% iger Konzentration, also mit 0,05% Wirkstoff, 100%ige Mortalität der kleinen Art Lehmannia. Kleie-Köder mit 10% Carbamat, appliziert im Streu verfahren auf feuchter Erde, brachten mit Isolan (0,6% Wirkstoff), Zectran (2,5% Wirkstoff) und 34615 (5%) gleiche oder sogar bessere Ergebnisse als das Metaldehyd-Kornpräparat, welches als Vergleichsmittel diente. Carbaryl jedoch war wieder wirkungslos, auch im 20%-Köder, der sogar 10% reinen Wirkstoff enthielt. Als Häufchen ausgebracht, erzielten die Kleie-Köder gute Ergebnisse im Hinblick auf Lockeffekt und toxische Wirkung (beidemal 95% und mehr) bei dem 2% Zectran-Köder (mit 0,5% Wirkstoff) und dem 10% Isolan-Köder (mit 0,6% Wirkstoff). Die Untersuchungen haben weiterhin ergeben, daß Carbaryl zur Bekämpfung von Nacktschnecken vorliegender Arten in der üblichen Konzentration nicht brauchbar und nur in großen für Praxis-Anwendung nicht geeigneten Dosierungen toxisch ist. Die Dauerwirkung war bei Zectran am größten und betrug bei der Kellerschnecke (L. flavus) über 8 Wochen, dann folgte in abnehmender Reihe 34615, während Isolan am 15. Tage auf die großen Arten L. maximus und L. flavus nicht mehr, dagegen auf die Gehäuseschnecke Cepaea nemoralis L. noch 100% ig letal gewirkt hatte. Die Toxizität von Carbaryl auf die Nacktschnecken war bereits einen Tag nach der Applikation verschwunden. Es werden die Vergiftungserscheinungen beschrieben, die ganz anders als bei Metaldehyd verlaufen. Charakteristisch für die Schädigung durch Carbamate ist die zunächst normale Schleimabgabe der betroffenen Schnecken im Gegensatz zur Überproduktion nach Kontakt mit Metaldehyd und die noch vorhandene Aktivität. Die geschädigten Schnecken sind durchaus noch zur Fluchtreaktion befähigt. Laboratory studies were conducted to compare the toxic effects of several carbamates on slugs of the family Limacidae (Limax maximus L., L. flavus L., and Lehmannia marginata Müll.). The efficiency of Carbaryl (Sevin), Isolan, Zectran, and Schering 34615 when used as a spray or as a bait is influenced by two factors: by the repellency of high concentrations and by the necessity of a longtime in contact with lower concentrations. Mortality counts were made 48 hours after the slugs were in contact with the carbamate. Limax flavus was killed 100% by the following active ingredients, applied as a solution or as an emulsion in aceton: 1% Carbaryl, and Schering 34615, 0,5% Zectran, and 0,12% Isolan. 100% mortality of Lehmannia marginata was reached by 0,05% Zectran under the same conditions. The residual effectiveness to control Limax flavus and L. maximus was very great with 0,5% Zectran (active ingredient) with a duration about eight weeks. Therefore Isolan was effectiv only two weeks against L. flavus, and Carbaryl was not. Wheat branbaits gave favorable results with 0,6% Isolan, 2,5% Zectran, and 5% Schering 34615, whereas Carbaryl had no effect even in baits with 10% compound. The symptoms of poisoning were described. Slugs when coming in contact with carbamate produced at first not an extraordinary secretion of mucus as they do when being in contact with metaldehyde. Therefore slugs are still very activ and can move away from treated areals.</p>