Published in:The theoretical potential of website and newspaper data for analysing political communication processes ; volume:34, number:1, year:2009, pages:94-121
Description:
'Der vorliegende Aufsatz vergleicht die Stärken und Schwächen von Webseiten und Zeitungen als Datenquellen für die Analyse politischer Kommunikationsprozesse. Als prozess-generierte Daten teilen beide Quellen mehrere Vor- und Nachteile, unterscheiden sich aber in Details, woraus spezifische theoretische Potentiale resultieren. Wir zeigen jeweils spezifische Verzerrungen, die bereits bei der Produktion aber auch durch die selektive Archivierung und Sicherung der Daten entstehen können. Des Weiteren unterscheiden wir jeweils spezifische Zugangswege zu den Quellen und Möglichkeiten, das Datenmaterial zu klassifizieren. Daran anknüpfend stellen wir die These auf, dass sich Zeitungen und Webseiten aufgrund der ihnen eigenen Qualitäten für bestimmte Fragestellungen mehr bzw. weniger eignen: Webseiten eignen sich 1. eher für die Analyse interpretativer Deutungsmuster, jedoch weniger zur Analyse politischer Diskurse; 2. eher für die Analyse marginalisierter Akteure, jedoch weniger zur Analyse von Machteliten und 3. eher für zeitlich begrenzte Fallstudien als für Längsschnittsanalysen. Für Zeitungen gilt jeweils das Gegenteil. Die Entscheidung für einen Datentyp ist letztlich aber auch von spezifischen Aspekten der Forschungsfrage abhängig. Der Aufsatz schließt mit einem Überblick über Charakteristiken und Möglichkeiten der beiden Datentypen, der dem Leser helfen soll, diese Merkmale beim Entwurf eines Forschungsdesigns zu berücksichtigen.' (Autorenreferat)