Description:
Der Artikel untersucht, wie Teilnehmer ihre Ankunft vor Kunstwerken in Museen in der Interaktion organisieren. Die Analyse inspiziert Interaktionssequenzen dahingehend, wie Teilnehmer mit ihren Körpern Standpunkte vor Gemälden und Fotografien auf beobachtbare und nachvollziehbare Weise einnehmen. Es wird gezeigt, dass Besucher, die vor Kunstwerken ankommen, füreinander den Standpunkt und die Perspektive zum Objekt konfigurieren. Wo sie sich hinstellen und wie sie auf das Werk schauen, beeinflusst nicht nur was sie sehen, sondern auch wie andere Besucher sich zum Werk hin orientieren und es erfahren. Teilnehmer konfigurieren also füreinander ihre gemeinsame Orientierung zum Kunstwerk und Erfahrung desselben, indem sie ihre körperliche und visuelle Orientierung vor dem Objekt gestalten. Standpunkte, die Teilnehmer vor Ausstellungsstücken einnehmen, werden fortlaufend verändert, z.B. wenn sie einander anregen, bestimmte Aspekte eines Kunstwerkes zu betrachten und sie folglich ihre körperliche und visuelle Orientierung zum Objekt hin verändern und aufeinander abstimmen. Die Analyse basiert auf Videoaufnahmen, die in einer Reihe von Museen in Großbritannien gemacht wurden.