Published in:The structure of the Polish nobility in the 16th and the 17th century: some new findings and reflections ; volume:10, number:1, year:1985, pages:60-70
Description:
Neuere Ergebnisse auf dem Gebiet der eigentlichen Quantifizierung (bestehend in der Zusammenfassung von einzelnen Daten) in Bezug auf den Feudalbesitz in Polen in der frühen Periode der Neuzeit verändern die bestehenden Meinungen von Grund auf und geben Möglichkeiten der Interpretation politischer Geschichte. Die quantitative Analyse, die sich die Provinz Kalisz bezieht, zeigt, daß die frühere Behauptung, in Westpolen sei die Struktur des Landbesitzes vom mittleren Adel beherrscht gewesen (ein Adliger, der ein Dorf besaß), während jegliche zahlenmäßig stärkere Schicht reicheren Adels nicht vorhanden war, sich nicht halten kann. Für die Provinz Poznan wird die These über die wichtige Rolle des mittleren Adels in der allgemeinen Klassenstruktur weniger radikal formuliert. Gleichzeitig zeigen die bis dahin gemachten Feststellungen im Hinblick auf die Größe des polnischen Adels in der Neuzeit, daß die vorherrschende Meinung, daß der Adel zehn Prozent der Bevölkerung oder sogar mehr ausmacht, nicht haltbar ist. In Westpolen ging der Anteil des Adels nicht über ca. drei Prozent der Bevölkerung hinaus. (KWübers.)