• Media type: E-Book
  • Title: Südliches Oberrheingebiet - ein grenzüberschreitender Lebensraum?: zur transnationalen Freizeitmobilität zwischen Baden und dem Elsass
  • Other titles: Southern Upper Rhine region - a cross-border habitat?: on the transnational, recreational mobility between Baden and Alsace
  • Contributor: Michna, Rudolf [Author]
  • imprint: 2006
  • Language: German
  • Identifier:
  • Keywords: Frankreich ; Bundesrepublik Deutschland ; Elsass ; Baden ; Grenzgebiet ; Mobilität ; regionale Mobilität ; Freizeitverhalten ; Freizeitverkehr ; grenzüberschreitende Zusammenarbeit ; regionale Entwicklung ; Kooperation
  • Origination:
  • Footnote: Veröffentlichungsversion
    begutachtet
    In: Europa Regional ; 14.2006 (2006) 2 ; 80-91
  • Description: Im Zuge der europäischen Integration verloren die Grenzen sukzessiv ihre Rolle als Barrieren. Markante Etappen waren das Schengener Abkommen und die Einführung des Euro. Neben den Arbeitsmigrationen stellt der Freizeitverkehr als eine weite Teile der Bevölkerung betreffende Aktivität ein wichtiger Indikator für die grenzüberschreitenden Verflechtungen dar. Er erreicht an den "einseitigen" Feiertagen sein höchstes Volumen wie an den Zählstellen des motorisierten grenzüberschreitenden Verkehrs regelmäßig registriert wird. Mehrfache Befragungen, die seit 1999 auf beiden Rheinufern durchgeführt wurden, bestätigen, dass der Ausflugsverkehr vor dem Einkauf den wichtigsten Grund für den Grenzübertritt bildet. In Bezug auf die Frequentierung der beiden Rheinseiten herrscht beim Ausflugsverkehr allerdings eine Asymmetrie: Die Badener fahren häufiger ins Nachbarland als die Elsässer. Laut einer 1999 durchgeführten Umfrage waren 11,6% der Elsässer noch nie auf der deutschen Rheinseite, während nur 6,4% der Badener und Südpfälzer noch nie das Elsass besucht hatten. Der geringeren Beteiligungsquote steht jedoch im Elsass eine höhere individuelle Frequenz der Grenzübertritte gegenüber. Die ausländischen Nachbargebiete sind überwiegend Ziel von Tagesausflügen, nur 6% der Elsässer und 15% der Badener hatten 2003 die Absicht, dort zu übernachten. Bei den Grenzübertritten entfällt ein hoher Anteil auf Koppelungsaktivitäten, z. B. werden Naherholung, Einkauf und Gastronomie- oder Verwandten-/Bekanntenbesuch verknüpft. Nur bei den Fahrten über kurze Strecken handelt es sich in der Regel um monofinale Grenzübertritte. Der Ausflugsverkehr, dessen Radius erheblich über dem der Arbeitsmigrationen und der reinen Einkaufsfahrten liegt, weist eine starke Saisonalität auf. Im Winter zeigt sich ein starker Rückgang des Aufkommens, das zum weit überwiegenden Teil von den Einkaufsfahrten bestimmt wird. Die auf kulturellem Austausch basierende Freizeitmobilität beschränkt sich auf einen kleinen Teilnehmerkreis, der sich vorwiegend aus der sozialen Elite rekrutiert. Das Einzugsgebiet von Sportveranstaltungen ist strikt auf das nationale Territorium begrenzt. Die Grenzübertritte in der Freizeit finden überwiegend gemeinsam mit der Familie bzw. Freunden oder Bekannten statt. Bei der Verkehrsmittelwahl steht der Pkw mit ca. 80% klar an der Spitze, was indirekt teilweise auch mit dem Mangel an Alternativen im grenzüberschreitenden ÖPNV zusammenhängen dürfte. In Bezug auf die Kenntnis der Nachbarsprache lagen die Elsässer deutlich vor den Badenern. Die Häufigkeit des Grenzübertritts ist nicht von der Einkommens höhe abhängig, sondern von der jeweiligen Haltung zur Öffnung der Grenze und dem Verhältn is zum bzw. dem Fremdbild des Nachbarn. Bei einer relativ kleinen Zahl von Bewohnern des Oberrheingebietes trägt die Beteiligung am grenzüberschreitenden Freizeitverkehr zur Schaffung eines transnationalen erlebten Raumes bei. (Autorenreferat)
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