Published in:Angst, Haß, Gewalt - Fremde in der Zweidrittelgesellschaft: eine Herausforderung für das Sozialwesen ; Bd. 10 Praxis und Forschung: Schriftenreihe des Fachbereichs Sozialwesen der Fachhochschule Münster ; Bd. 10
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begutachtet
In: Sauerwald, Gregor (Hg.): Angst, Haß, Gewalt - Fremde in der Zweidrittelgesellschaft: eine Herausforderung für das Sozialwesen. 1994. S. 133-143. ISBN 3-8258-2096-3
Description:
In dem Beitrag werden die sozialen Risiken und Nebenwirkungen einer Modernisierung der Gesellschaft beschrieben, also die sozialen Modernisierungsfolgen. Dies geschieht am Beispiel der Integration von Jugendlichen in die Gesellschaft. Nach einer Darstellung der sozialen Einbindung bis vor einigen Jahr(zehnt)en, die sich vor allem im verwandtschaftsgebundenen Herkunftsmilieu (Familie) und im wertgebundenen Sozialmilieu (Öffentlichkeit) vollzog, wird gezeigt, dass die heutigen Kinder und Jugendlichen sich mit einem Prozess der Enttraditionalisierung, Entwurzelung und Individualisierung auseinandersetzen müssen, dass Sicherheit und Orientierung zugunsten einer ambivalenten Freiheit verschwunden sind. Diese gewonnene Freiheit bedeutet einen Gewinn durch die Chancen und gleichzeitig eine Zumutung durch die Belastungen. Und in der Freiheitszumutung, so wird gezeigt, liegt die subjektive Gefährdung, das soziale Risiko der modernen Gesellschaft. Die Überlegungen verdeutlichen das Verblassen der Integrationskraft von Familie, Gemeinwesen und Wertgemeinschaften sowie die verstärkte Individualisierung der Lebensführung.