Beschreibung:
Ausgangspunkt der Untersuchung ist der Architekturwettbewerb, den Maximilian II. im Jahre 1850 in der Bindung an eine konkrete Bauaufgabe an ein europäisches Architekturpublikum adressiert: eine "Bildungsanstalt" für spätere Staatsbeamte, in gräcophiler Manier als Athenäum vorgestellt. Die Analyse jener exemplarischen Architekturdiskussion um 1850 legt so einen Fragenkomplex offen, der in seiner Bezugsetzung von Zeitgeist, Stil und monumentaler Repräsentation die Architekturtheorie bis weit ins 20. Jahrhundert bestimmt.
Aus dem Inhalt: I. Die Diskussion um den Neuen Baustil - Die Programmschrift zum Neuen Baustil - Das Architekturverständnis Max II. - Die Frage des Neuen Baustils in der Rezeptionsgeschichte des Maximilianstils - Die Fortsetzung der Stildiskussion: "Neue Verhandlungen über den Ausgangspunkt eines neuen Baustyls" - Die Gutachten von Th. Hansen, F. Hitzig, H. Hübsch, A. Voit und C. Schnaase - II. Die ideologischen Hintergründe des Neuen Baustils. - Das monarchische Selbstverständnis Max II - Das Sanktuarium der Münchener Residenz III. Stil und Zeitgeist - Die Funktion des Ästhetischen bei Kant - Die Querelle des Anciens et des Modernes bei Schiller und F. Schlegel - Hegel und das Ende der Kunst - Der Architekturbegriff der idealistischen Ästhetik - Schelling - Schopenhauer - Hegel - Die Aporie des Organismus Architektur. Die Innen-Außen-Relation als Bedeutungsproblem - Die Begründung des Vorrangs der Architektur unter den Künsten - IV. Der Neue Baustil als modernes Kunstideal und die Rolle des Maximilianstils. - Stil, Monument und Bauaufgabe - Der Neue Stil als Synthese - Der "wahre Eklektizismus" Boettichers als Synthese - Die Stilsynthese bei Max II - Anhang I-IV Programmatische Schriften zum Maximilianstil.