Anmerkungen:
Zusammenfassungen in deutscher und englischer Sprache
Beschreibung:
Die Ankündigung des Siemens-Konzerns, trotz insgesamt guter Gewinnlage Arbeitsplätze in strukturschwachen Regionen Ostdeutschlands abzubauen, wurde quer durch das politische Parteienspektrum von namhaften Politikern skandalisiert. Meine wirtschaftsethische Reflexion dieses Falls tritt der Skandalisierung argumentativ entgegen. In Widerspruch zum öffentlich dominierenden Wahrnehmungsmuster entwickle ich zwei Thesen: (1) Es handelt sich nicht primär um einen Konflikt Arbeit versus Kapital, sondern um einen Konflikt Arbeit versus Arbeit. Und bei der Steuerung dieses Konflikts erfüllt das unternehmerische Gewinnprinzip eine Gemeinwohlfunktion. (2) Betriebsschließungen sind für strukturschwache Regionen als Unglück zu werten, nicht aber als Unrecht.
Politicians from left to right have blamed Siemens for announcing a close-down of production sites in structurally weak economic regions of East Germany at a time when the firm is reaping global profits. My ethical treatment of the case provides arguments against such scandalization. Contrary to public perceptions, I develop two propositions: (1) We are not dealing with a conflict along the line labor versus capital, but labor versus labor. And in governing this conflict, the profit principle serves the common good. (2) A closedown of factories in structurally weak economic regions needs to be seen as a misfortune, not as an injustice.