Beschreibung:
Der vorliegende Beitrag von Herrn Geißler greift ein aktuelles Thema auf. Vom schwerfälligen Verwaltungsapparat zum modernen Dienstleister: Die gesetzli-chen Krankenkassen möchten die Digitalisierung nutzen, um beweglicher und effizienter zu werden. Insgesamt besteht bei den Kassen ein großer Nachhol-bedarf in Sachen Digitalisierung. Der Handel ist mindestens zehn Jahre weiter. Der Datenschutz wird als Totschlagargument gegen eine Vielzahl von Innovati-onen angeführt. Hinzu kommt die Angst der Kassen vor Sanktionen der Auf-sichtsbehörden. Gleichwohl verändert die digitale Transformation die Branche massiv. Die Kassen werden immer mehr zu Gesundheitsmanagement-Unternehmen und sind immer weniger Verwaltungsbehörden -erste Beispiele gehen hier bereits mit großen Schritten voran. Gerade die großen Krankenkas-sen werden kreativer und investieren in innovative Lösungen, die die Versor-gung verbessern. Das müssen sie auch: Weil die Versicherten immer mehr Service erwarten, steigt der Konkurrenzdruck, der wiederum zu einer weiteren Marktkonzentration führen wird. Bundesgesundheitsminister Gröhe hat am En-de des 2. Forums des Digital Gipfels 2017 klare Worte gesprochen. Die Tele-matikanwendungen der Gesundheitskarte mbH (gematik) müssten ein Interope-rabilitäts-Verzeichnis haben. Wichtig sei auch ein Kulturwandel, der uns be-schäftigen werde. An der Stelle stellt sich die Frage, wie es mit einer gemein-samen Telematik-Infrastruktur weitergeht? Da es mit der Einführung der elekt-ronischen Gesundheitskarte (eGK) nur schleppend voranging, bauen die Kran-kenkassen derzeit zwar eigene interoperable Lösungen, um ihren Versicherten digitale Services zu bieten. Es kann aber nicht die Lösung sein, dass jeder sei-ne Parallellösung baut. Es bleibt also spannend.