• Medientyp: E-Book; Hochschulschrift
  • Titel: Phänomenologie und Genese pathologischer Veränderungen des alternden Auges beim Tiermodell Mausmaki (Microcebus murinus)
  • Beteiligte: Dubicanac, Marko [VerfasserIn]; Zimmermann, Elke [AkademischeR BetreuerIn]; Nolte, Ingo [AkademischeR BetreuerIn]
  • Erschienen: Hannover: Tierärztliche Hochschule Hannover, 2018
  • Umfang: 1 Online-Ressource (88 Seiten, 1.472 KB)
  • Sprache: Deutsch
  • Identifikator:
  • Schlagwörter: Augenkrankheit > Altern > Mausmaki
  • Entstehung:
  • Hochschulschrift: Dissertation, Tierärztliche Hochschule Hannover, 2018
  • Anmerkungen: In: Hannover : Tierärztliche Hochschule Hannover
    Zusammenfassungen in deutscher und englischer Sprache
  • Beschreibung: In der vorliegenden Doktorarbeit wurde der Mausmaki erstmals systematisch vor dem Hintergrund der Entstehung und Entwicklung altersbedingter Augenerkrankungen untersucht und dessen Bedeutung für neue Forschungsansätze in den Bereichen der Katarakt- sowie Glaukomforschung eingeschätzt. Mit Hilfe der Untersuchungen konnte zum ersten Mal ein umfassender Überblick der auftretenden Augenerkrankungen bei in Gefangenschaft lebenden Mausmakis geschaffen werden. Dabei zeigten die Untersuchungen, dass Nukleussklerose mit 59 % (n = 229) die häufigste Trübungsform und Katarakt mit 31 % (n = 120) häufigste Erkrankung des Mausmakiauges darstellt. Diese Ergebnisse unterstützen die Befunde bei anderen in der Literatur beschriebenen Tierarten sowie beim Menschen. Beide Trübungsformen sind stark altersabhängig. Im Verlauf des achten Lebensjahres ist nahezu jedes Tier von mindestens einer der beiden Trübungsformen betroffen. Auf Basis des allgemeinen Auftretens innerhalb verschiedener Kolonien, der fehlenden familiären Häufung sowie der zeitlichen Nähe der Trübungsentstehung zu der beschriebenen maximalen Lebenserwartung in freier Wildbahn ist zu vermuten, dass sowohl der Nukleussklerose als auch der Katarakt eine artspezifische, genetische Determination zugrunde liegt. Für die Ermittlung des physiologischen Augeninnendrucks beim Mausmaki wurde das TonoVet® als ein beim Mausmaki praktikables Tonometer identifiziert und kalibriert. Anschließend wurde der Durchschnittswert des Augeninnendrucks auf Basis von über 250 Tieren ermittelt. Dabei ordnete sich der berechnete Wert von 20.3 +/- 2.8 mmHg in den Bereich anderer Säugetierarten ein. Die ermittelten Werte wurden anschließend auf Altersabhängigkeit hin untersucht, wobei keine signifikante Korrelation festgestellt werden konnte. Abschließend wird der Nutzen des Mausmakis für die Glaukomforschung diskutiert mit der Schlussfolgerung, dass aufgrund des fehlenden erhöhten Augeninnendrucks im höheren Alter sowie dem Mangel an Glaukomfällen, der Mausmaki kein geeignetes Tiermodell für die Forschung an altersbedingten, hypertensiven Augenerkrankungen darstellt. Bei der Untersuchung, ob fotoperiodische Zyklen einen Einfluss auf die Entstehung von Augentrübungen haben, ist festzustellen, dass Tiere, die unter verkürzten fotoperiodischen Zyklen gehalten werden, Linsentrübungen früher entwickeln als Tiere, die unter normalen fotoperiodischen Zyklen gehalten werden. Dabei ist auffällig, dass der Entstehungszeitpunkt um den gleichen Faktor beschleunigt wurde wie das fotoperiodische Jahr. Die Entstehung von Linsentrübungen ist somit mehr von den fotoperiodischen Jahreszyklen als der chronologisch verstrichenen Zeit abhängig. Als einen möglichen Grund hierfür wird in der vorliegenden Arbeit der Torpor vermutet, der eine stark variierende Stoffwechsellage mit sich bringt. Tiere in beschleunigten fotoperiodischen Haltungsbedingungen unterliegen den dabei verlangsamten Stoffwechselprozessen häufiger als Tiere die unter normalen fotoperiodischen Haltungsbedingungen leben. Dies könnte dazu führen, dass oxidative Prozesse, welche in der Literatur als wichtige Ursachen der Kataraktentstehung diskutiert werden, verstärkt auftreten und frühzeitig zur Entstehung von Katarakt führen. Diese Studie hat dazu beigetragen, die Vielzahl der Augenerkrankungen für in Gefangenschaft lebende Mausmakis grundlegend zusammenzufassen und das zeitliche Auftreten altersbedingter Augenerkrankungen genauer abzuschätzen. Augenerkrankungen werden aufgrund dieser Arbeit leichter zu diagnostizieren und zu behandeln sein. Außerdem lässt sich aus den Ergebnissen dieser Arbeit schlussfolgern, dass der Mausmaki für die Katarakt- und evtl. auch für die Diabetesforschung, aber nicht für die Glaukomforschung ein geeignetes Tiermodell darstellt.
  • Zugangsstatus: Freier Zugang