• Medientyp: Buch
  • Titel: Hermann Henselmann und die Moderne : eine Studie zur Modernerezeption in der Architektur der DDR
  • Beteiligte: Kossel, Elmar [VerfasserIn]; Buttlar, Adrian von [Hrsg.]; Wittmann-Englert, Kerstin [HerausgeberIn]
  • Erschienen: Königstein im Taunus: Langewiesche, 2013
  • Erschienen in: Forschungen zur Nachkriegsmoderne
  • Ausgabe: 1. Aufl.
  • Umfang: 198 S.; zahlr. Ill; 245 mm x 170 mm
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN: 9783784574059
  • RVK-Notation: ZH 4800 : Leben und Werk einzelner Architekten (CSN des Namens)
    LK 80970 : allgemein
  • Schlagwörter: Henselmann, Hermann > Deutschland > Architektur > Städtebau > Geschichte 1950-1970
  • Entstehung:
  • Anmerkungen: Deutsch
  • Beschreibung: Bevor Hermann Henselmann (1905-1995) nach 1945 zu einem der führenden Architekten der DDR avancierte, war er bereits in zwei weiteren politischen Systemen als Architekt tätig gewesen. Anhand seines Werkes lässt sich beispielhaft verfolgen, wie die Moderne in Abhängigkeit zum politischen Kontext mit unterschiedlichen und zum Teil sich widersprechenden Inhalten belegt worden ist. Während der Weimarer Republik favorisierte Henselmann klar das Neue Bauen. In der NS-Zeit erhielt er auf Grund seiner rassischen Einordnung als Halbjude Arbeitsverbot, dann jedoch eine Anstellung im Industriebau, in Polen baute er Mustergehöfte für Volksdeutsche. In der SBZ gelang es ihm, Modellplanungen zu entwickeln, die nicht nur für den Wiederaufbau Maßstäbe setzten, sondern auch später für die DDR wegweisend wurden. Seine Bauten an der Stalinallee in Ost-Berlin können sicherlich als die prägnantesten Beispiele des stalinistischen Zuckerbäckerstils bezeichnet werden. Während der 1960er Jahre gelang es Henselmann schließlich, eine Moderne mit sozialistischem Antlitz als Staatsarchitektur in der DDR durchzusetzen. Elmar Kossel zeigt in der vorliegenden Publikation, dass das formale Instrumentarium der Moderne zu keinem Zeitpunkt an einen festen (politischen) Inhalt gebunden war. „Es ist ein großes Verdienst Elmar Kossels, diesen wenn auch widersprüchlichen, so doch erfolgreichen Werdegang Hermann Henselmanns sehr gründlich und präzise, frei von Vorurteilen und Häme (die man ja in der zeitgenössischen Rezeption der DDR-Geschichte auch findet) darzustellen und zu erläutern. Aussagekräftige Abbildungen tun ein Übriges, auch dem Nicht-Fachmann ein spannendes Stück deutscher Architekturgeschichte nahe zu bringen. Wie aktuell dieses Thema ist, zeigt ja auch die Debatte über eine Bewerbung der Karl-Marx-Allee im Osten und des Hansa-Viertels im Westen Berlins, in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen zu werden. Das schönste Fazit dieses interessanten Buches zog die Ehefrau Henselmanns, Irene, gegenüber dem Autor mit den Worten: „Ach, ich bin so froh, dass überhaupt mal jemand was Gescheites über Hermann schreibt!“ Dem ist nichts hinzuzufügen“ (kunstbuchanzeiger.de)

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