Beschreibung:
„Ihr wisst, wollt es aber lieber nicht wissen.“ Es war Thomas Mann, der den Deutschen im November 1941 im Auslandssender der BBC angesichts der Massenverbrechen in Polen und Russland schonungslos den Spiegel vorhielt. „Das haben wir nicht gewusst“ wurde dennoch zur Lebenslüge eines ganzen Volkes. Das NS-Regime war beides zugleich: Zustimmungsdiktatur und Terrorherrschaft. Prägnant und anschaulich zeichnet Markus Roth die rassistische Verfolgungs- und Vernichtungspolitik des Dritten Reiches nach. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, wie sie die deutsche Gesellschaft veränderte. Wie gestaltete sich das dynamische Wechselspiel zwischen Führung und Volk? Wie sah der Alltag aus, welche Rolle spielte der Rassismus, gab es Widerstand und wusste die Bevölkerung von den Massenverbrechen? Auf diese und weitere Fragen findet der Autor Antworten. „Der Gießener Historiker zitiert in seinem Buch eine Vielzahl von zeitgenössischen Stimmen, wobei seine lebendige Darstellung ausdrücklich auch die Perspektive der Opfer einschließt. Das macht das Erzählte sehr anschaulich. Dafür fehlt es ihm manchmal an analytischer Klarheit“ (deutschlandradiokultur.de)