Beschreibung:
Statistiken und Berichte in den Medien zeigen, daß neben der (männlichen) Jugend vor allem der erwachsene Mann kriminell ist. Liegt die Neigung zu Brutalität und Verbrechen in den männlichen Genen? Joachim Kersten untersucht in diesem Buch mit Fragen und Methoden der Kulturanthropologie, Soziologie und Kriminologie, wie der gesellschaftliche Rahmen beschaffen ist, in den Kriminalität und Kriminalitätszuschreibungen eingebettet sind. Er stellt typische Männlichkeitsbilder in Deutschland, Japan und Australien in den Zusammenhang von kultureller Normalität, Abweichung und Kontrolle. Dabei berücksichtigt er Machtstrukturen (Minderheit/Hautfarbe, Klasse, Geschlecht) und soziokulturelle Praktiken (Wirtschafts- und Straßenkriminalität, sexuelle Gewalt etc.) jenseits von Täter-/ Opferbeschreibungen. Eingehend widmet sich Kersten der Attraktivität von männlichen Schreckensbildern in Medien und Populärkultur.