Anmerkungen:
Literatur- und URL-Verzeichnis Seite [634]-670
Hier auch später erschienene, unveränderte Nachdrucke
Beschreibung:
Versuch, die Nationalgeschichte der Eidgenossenschaft zwischen 1900 und heute aus der "Container-Perspektive" heraus zu lösen und ihre transnationalen Verflechtungen zu betonen. Rezension: Das im Rahmen der von U. Herbert initiierten "Europäischen Geschichte im 20. Jahrhundert" erschienene Monumentalwerk des Schweizer Historikers versucht der verflechtungsgeschichtlichen Reihen-Vorgabe zu folgen (vgl. "Geschichte Deutschlands im ... ", 2014). Tanner will die Schweizer Geschichte von 1900 bis zur Gegenwart aus ihrer "Container-Perspektive" herauslösen, will nachweisen, dass die Eidgenossenschaft trotz Neutralität und anderen Eigengewächsen geprägt war von den gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Widersprüchen moderner Gesellschaften. Das umsichtige, zuweilen aber auch ausufernde Werk kann diese Linie allerdings nicht durchhalten. Letztlich muss Tanner bilanzieren, dass die Schweiz ihre "ambivalente Moderne" immer wieder mit einem nationalistischen Abwehrreflex auszubalancieren versuchte. So erscheint das Land immer wieder als neutraler Trittbrettfahrer: erst des Imperialismus, dann des Kalten Kriegs und jetzt des Projekts EU. - Neben den übergreifenden Nationalgeschichten von V. Reinhardt (2011) und T. Maissen (2015). (3)