Beschreibung:
Die Sozialwissenschaften entwerfen den einzelnen als autonomes Subjekt, das aus seinem Denken heraus kreativ handelt. Doch weite Bereiche des sozialen Verhaltens haben eine sinnliche, körperliche Seite und richten sich auf andere Personen. Gegen die Auffassung vom verstandesgeleiteten, selbstschöpferischen Ich setzen Gebauer und Wulf das Konzept des mimetischen Handelns. Dieses zeigt sich in den Bewegungen, in Gesten, Ritualen und Spielen sowie in den komplexen Sprachspielen des Redens, Erzählens und Verstehens. Mimesis erweist sich schließlich als eine Wesentliche Bedingung des Entstehens von modernen Gesellschaften.