• Medientyp: E-Book; Konferenzbericht
  • Titel: Zwischen Verklärung und Verurteilung : Phasen der Rezeption des evangelischen Widerstandes gegen den Nationalsozialismus nach 1945
  • Beteiligte: Hermle, Siegfried [HerausgeberIn]; Pöpping, Dagmar [HerausgeberIn]
  • Körperschaft: Vandenhoeck & Ruprecht
  • Erschienen: Göttingen; Bristol, CT, U.S.A.: Vandenhoeck & Ruprecht, 2017
  • Erschienen in: Arbeiten zur kirchlichen Zeitgeschichte ; 67
    V&R Academic
    V&R eLibrary
  • Umfang: 1 Online-Ressource (352 Seiten)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN: 9783666557903; 9783525557907
  • RVK-Notation: BP 5400 : Evangelische Kirche unter dem Nationalsozialismus (1933-1945)
  • Schlagwörter: Deutschland > Evangelische Kirche > Drittes Reich > Nationalsozialismus > Widerstand > Rezeption
  • Entstehung:
  • Anmerkungen:
  • Beschreibung: Angaben zur beteiligten Person Hermle: Dr. Siegfried Hermle ist Professor für Evangelische Theologie und ihre Diadaktik/Historische Theologie in Köln am Institut für Evangelische Theologie.

    Angaben zur beteiligten Person Pöpping: Dr. Dagmar Pöpping ist wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der Forschungsstelle für Kirchliche Zeitgeschichte mit Sitz an der LMU München.

    Angaben zur beteiligten Person Kunter: Dr. Katharina Kunter (*1968) ist Privatdozentin für Neuere und Neueste Geschichte und seit 2007 wissenschaftliche Mitarbeiterin in der DFG-Forschergruppe „Religion und Moderne“ an der Ruhr-Universität Bochum.

    Angaben zur beteiligten Person Lepp: Dr. Claudia Lepp ist Leiterin der Forschungsstelle für Kirchliche Zeitgeschichte der EKD und apl. Professorin für neuere und neueste Geschichte an der LMU München.

    Angaben zur beteiligten Person Schneider: Privatdozent Dr. theol. Thomas Martin Schneider ist Akademischer Direktor am Institut für Evangelische Theologie der Universität Koblenz-Landau.

    Angaben zur beteiligten Person Töllner: Dr. Axel Töllner ist landeskirchlicher Beauftragter für christlich-jüdischen Dialog der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern beim Institut für christlich-jüdische Studien und Beziehungen der Augustana-Hochschule.

    Warum entdeckte die evangelische Gedenkkultur den von den Nationalsozialisten hingerichteten Geistlichen Karl Friedrich Stellbrink erst in den 1980er Jahren für sich? Warum werden kirchliche Führungspersönlichkeiten wie der bayerische Landesbischof Hans Meiser, die lange als Gegner des Nationalsozialismus verehrt wurden, in jüngster Zeit als nicht mehr erinnerungswürdig betrachtet? Und warum erfreut sich der 1935 entstandene Text von Elisabeth Schmitz, der mit großer Hellsichtigkeit die „Lage der deutschen Nichtarier“ beschrieb und die evangelische Kirche zum konsequenten Eintreten für die Juden aufforderte, erst seit kurzem nationaler und internationaler Beachtung in Forschung und Erinnerungskultur?Diesen und vielen anderen Fragen widmen sich die Autoren dieses Sammelbandes. Die Beiträge zeigen, dass auch die protestantische Erinnerungsgeschichte in einem aktiven und funktionalen Verhältnis zu ihrer Gegenwart steht und weit mehr über die Macht aktueller Konjunkturen in Kultur und Politik aussagt als über die historische Wahrheit des Erinnerten. Christliche Akteure und Gruppen verfolgten aktiv moralische und politische Ziele und bildeten über die Erinnerung an christlichen Widerstand ihre eigenen Identitäten. Es zeigt sich, was engagierte Promotoren der Erinnerung bewirken können, wenn ihre Ziele von kulturellen und politischen Zeitströmungen getragen werden. Nicht zuletzt an der Schnittstelle von persönlichem Engagement und Zeitgeist entscheidet sich, warum bestimmte Persönlichkeiten, Texte oder Orte einen Platz in der Erinnerung an christlichen Widerstand erhalten, während andere in Vergessenheit geraten oder ihren Platz in der Erinnerungskultur räumen müssen.