• Medientyp: E-Book
  • Titel: Marburger Theologie im Nationalsozialismus
  • Beteiligte: Lippmann, Andreas [VerfasserIn]; Aumüller, Gerhard [Sonstige Person, Familie und Körperschaft]; Kaiser, Jochen-Christoph [Sonstige Person, Familie und Körperschaft]; Schiller, Theo [Sonstige Person, Familie und Körperschaft]; Winterhager, Wilhelm E. [Sonstige Person, Familie und Körperschaft]
  • Erschienen: Berlin: De Gruyter, 2014
  • Erschienen in: Academia Marburgensis ; 9
  • Umfang: Online-Ressource (517 S.)
  • Sprache: Deutsch
  • DOI: 10.1515/9783110941845
  • ISBN: 9783110941845
  • Identifikator:
  • RVK-Notation: BB 1820 : Geschichte theologischer Fakultäten und Institutionen
    BO 6150 : Nationalsozialismus
    AL 28500 : Universitäten
    AL 50146 : Hessen
    NZ 60630 : Gesamtdarstellungen, Einzelnes
  • Schlagwörter: Philipps-Universität Marburg > Nationalsozialismus > Geschichte
    Philipps-Universität Marburg > Geschichte 1918-1948
  • Entstehung:
  • Anmerkungen:
  • Beschreibung: Gerade die Marburger Theologische Fakultät wurde bislang als eine Art oppositioneller „Musterfakultät“ gesehen, was den Zugang zu einem angemessenen Verständnis der Fakultätsgeschichte eher erschwerte. Tatsächlich gibt es, im Vergleich mit anderen theologischen Fakultäten, bemerkenswerte Zeugnisse von Unabhängigkeit gegenüber dem nationalsozialistischen Staat und seiner Ideologie: beispielsweise das viel beachtete Marburger Gutachten zum Arierparagraphen 1933. Doch auch hier vollzogen sich Entwicklungen, welche die anfängliche Distanz zur NS-Kirchenpolitik zunehmend auflösten. In der vorliegenden Untersuchung wird nach dem Grad der „Gleichschaltung“ an der Fakultät gefragt und wieweit die verbliebenen institutionellen Freiräume konsequent genutzt wurden. Die Studie weist nach, dass die Marburger Theologische Fakultät der nationalsozialistischen Einflussnahme auf den Studien- und Wissenschaftsbetrieb keineswegs geschlossen kritisch gegenüberstand. Die Untersuchung führt zu einer weitgehenden Neubewertung des Spektrums zwischen Widerstand und Opposition, Mitläufertum und bewusster ideologischer Unterstützung des Systems. So zeigt sich beispielsweise, dass sich die zunehmende Fraktionierung in der Fakultät keineswegs auf eine einfache Konfrontation zwischen den bekenntniskirchlich gebundenen Exponenten (Hans von Soden und Rudolf Bultmann) und ihren deutsch-christlichen Gegenspielern beschränkte: Gerade die Beachtung der scheinbar Neutralen eröffnet neue Perspektiven. Neben Professoren und dem übrigen Lehrkörper werden erstmals auch die Studierenden in die Untersuchung mit einbezogen. In getrennten Übersichten werden die Rektoren der Universität, die Dekane, Ordinarien und Extraordinarien sowie die sonstigen Lehrenden der Theologischen Fakultät namentlich aufgelistet, die Studierenden der Theologie tabellarisch nach Semester und Geschlecht. Mit dem Personenregister sind Informationen über einzelne Mitglieder der Fakultät und andere Personen leicht auffindbar. Am Beispiel der evangelisch-theologischen Fakultät der ersten protestantischen Universität werden die Spannungen zwischen Widerstand und vorauseilendem Gehorsam im Universitätsbetrieb zur Zeit des Nationalsozialismus herausgearbeitet. Zugleich weist die Studie über den Rahmen der Fakultät hinaus auf übergeordnete kirchen- und universitätspolitische Zusammenhänge und stellt so einen wichtigen Baustein im Prozess der Aufarbeitung der nationalsozialistischen Herrschaft durch Universität und Theologie dar
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