Anmerkungen:
Druckausgabe erschienen: Holzkirchen, Felix 1996
Beschreibung:
Notrufe und Funkstreifenwageneinsätze bestimmen wesentlich schutzpolizeiliches Alltagshandeln. Bis zu 90% oder mehr der verfügbaren Zeit bzw. de Handlungen, die Polizeibeamte im schutzpolizeilichen Strefendienst verrichten, werden duch Notrufe und damit durch die Bürger, die die Polizei zu einer Intervention rufen, vorherbestimmt. Diese reaktive Determinierung polizeilichen Handelns muß aufgebrochen werden, um mehr Spielraum für proaktives Handeln (z.B. präventive Tätigkeiten) zu bekommen. Die vorliegende Studie beschäftigt sich mit Notrufen, die bei der Polizei in drei baden-württembergischen Polizeidirektionen (Calw, Freiburg und Ravensburg / Weingarten) innerhalb eines Untersuchungszeitraumes von sechs Wochen eingegangen sind und mit Funkstreifenwageneinsätzen, die aufgrund dieser Notrufe oder aufgrund eigener Entscheidung der Polizei erfolgten. Im Gegensatz zum Ausland, wo solche Studien ein wichtiger Bestandteil polizeilicher Steuerung und kriminologischer Analyse sind, wird der Wert solcher Arbeiten in Deutschland bislang unterschätzt. Dabei ist längst anerkannt, daß die Analysen dieser Rufe nach Polizei und der polizeilichen Reaktionen darauf wichtige Erkenntnisse über Art und Umfang bestimmter Probleme im Gemeinwesen und über die Quantität und die Qualität des Bedarfes an polizeilicher Intervention liefern. Die Polizei kann - aufbauend auf solchen Analysen - ihre Abeiten effektiver und effizienter gestalten. Gleichzeitig liefern solche Studien Kriminologen, Soziologen und Stadtplanern wichtige Erkenntnisse für gemeindesoziologische oder kommunalpräventive Ansätze.