• Medientyp: E-Book
  • Titel: Wirtschaftliche Polarisierung in Europa : Ursachen und Handlungsoptionen
  • Beteiligte: Kapeller, Jakob [Verfasser:in]; Gräbner-Radkowitsch, Claudius [Verfasser:in]; Heimberger, Philipp [Verfasser:in]
  • Erschienen: Linz: Institute for Comprehensive Analysis of the Economy, Johannes Kepler University Linz, [2019]
  • Erschienen in: ICAE working paper series ; 98
  • Umfang: 1 Online-Ressource (circa 80 Seiten); Illustrationen
  • Sprache: Deutsch
  • Identifikator:
  • Schlagwörter: Graue Literatur
  • Entstehung:
  • Anmerkungen:
  • Beschreibung: Diese Studie diskutiert die Herausforderungen, denen sich die wirtschaftspolitischen Akteure in Europa stellen müssen, um eine wirtschaftlich prosperierende und institutionell stabile Gemeinschaft der Mitgliedsländer der Europäischen Union (EU) sicherzustellen. Auf analytischer Ebene dokumentieren wir nicht nur den Prozess einer multi-dimensionalen Polarisierung der EU-Länder, sondern bringen die bestehenden ökonomischen Divergenzen mit einem langfristig zentralen Problem in Verbindung, nämlich der strukturellen Polarisierung: Unterschiede in der institutionellen und rechtlichen Einbettung (etwa in den Bereichen des Steuer- und Unternehmensrechts, des Arbeitsmarkts oder des Finanzsektors) und technologischen Kapazitäten sind ein wesentlicher Treiber für eine Divergenz der Lebensstandards zwischen einigen Mitgliedsländern. Diese Polarisierung, die bereits vor der Finanzkrise ihren Ausgang genommen, sich jedoch in den letzten zehn Jahren verschärft hat, ist maßgeblich auf einen globalen und vor allem auch europäischen Standortwettbewerb zurückzuführen. Ohne ein koordiniertes und kooperatives Einschreiten der wirtschaftspolitischen Akteure ist ein weiteres Auseinanderdriften der ökonomischen Entwicklungspfade unvermeidbar. Denn die großen Unterschiede in den Produktionsstrukturen der EULänder und die damit verbundene höchst ungleiche Verteilung technologischer Kapazitäten haben selbstverstärkenden Charakter und würden die Polarisierung weiter verschärfen. Die Studie liefert Vorschläge für eine kohärente europäische Gesamtstrategie, die nicht nur bestehende Probleme adressiert und die häufig versprochene Aufwärtskonvergenz zwischen den EU-Ländern möglich macht. Sie bietet auch eine mögliche Grundlage, um zentrale Zukunftsherausforderungen (z.B. Digitalisierung, Alterung der Gesellschaft, Klimawandel oder globaler Handel) auf Basis gemeinsamer europäischer Zielsetzungen zu adressieren. Dabei stellen wir die Sicherung bzw. den Ausbau europäischer Werte und Institutionen ins Zentrum, um auf dieser Basis die europäische Integration an entscheidenden Stellen zu vertiefen und so mittel- bis langfristig von europäischer Seite auch zu einer Transformation der globalen Wirtschaftsordnung beizutragen. Ein zentrales Argument ist, dass koordinierte Maßnahmen in verschiedenen Politikbereichen - insbesondere in der Lohn-, Geld-, Fiskal- und Industriepolitik - von zentraler Bedeutung sind, um eine langfristig erfolgreiche wirtschaftliche Basis für den gemeinsamen europäischen Wirtschafts- und Währungsraum zu schaffen.
  • Zugangsstatus: Freier Zugang